Samstag, 29.07.: Heute Morgen war es noch ziemlich wolkig und regnerisch an der Copacabana, was mich natürlich trotzdem nicht davon abhielt den Tag mit einem schönen Strandläufchen zu beginnen
Wie in meinem Eingangsbericht geschrieben ist es nicht mein erster Besuch in Rio. Darum wusste ich ja zumindest schon ein bisschen was auf mich zukommt. Aktuell leben etwa 6 Millionen Einwohner in der zweitgrößten Stadt Brasiliens (zählt man die Außenbezirke hinzu sind es sogar doppelt so viele). Etwa 1,5 Millionen davon hausen in den Favelas, den Armenvierteln der Stadt. Über allem (auf 710 Metern Höhe) tront die 38 Meter hohe Christusstatue, die wir heute als erstes besuchten. Eigentlich machte es keinen Sinn bei Dauerregen und einer dicken Wolkendecke den Corcovado hinaufzufahren. Trotzdem nahmen wir die Zahnradbahn zum Gipfel und versuchten (natürlich vergeblich) unser Glück. Und während man die Christusstatue zumindest noch schemenhaft erkennen konnte…
…konnte man den Blick ins Tal komplett vergessen. Auf der rechten Seite hier nochmal der Blick auf die Stadt von der selben Stelle 9 Jahre zuvor (damit man mal einen Vergleich hat).
Das es zunächst recht penetrant weiterregnete, entschieden wir uns schnell wieder ins Tal zu fahren. Für den Nachmittag teilte sich die Gruppe dann auf. Während die eine Hälfte eine Stunde Samba-Tanzunterricht in Anspruch nahm, besuchten alle anderen den “Jardim Botanico” (botanischer Garten). Ihr dürft dreimal raten was ich gemacht habe Im großzügig angelegten botanischen Garten finden sich über 6.000 tropische Pflanzen- und 150 Vogelarten. Sehr sehenswert!
Das Highlight des Gartens sind jedoch die Alleen mit den über 30m hohen Königspalmen. Die höchste davon misst fast 50m.
Und weiter ging es mit dem “Schlecht-Wetter-Programm” (zumindest regnete es nicht mehr durch): Ziemlich im Norden der Stadt besuchten wir das größte Meeresaquarium Südamerikas, das “Aquario Marinho”. Leider war es ziemlich überfüllt (bei dem Wetter hatten offensichtlich noch viele andere die selbe Idee wie wir), aber trotzdem einen Besuch wert. In 25 Meerwassertanks leben hier über 8.000 Tiere. Das größte Becken fasst über 3,5 Millionen Liter Wasser und ist 7 Meter hoch.
In einer Tapasbar nahe des Hotels nahmen wir am Abend unser Dinner ein. Allerdings brauchte man schon ein Jäckchen wenn man eine Weile draußen sitzen wollte. Vorbei sind die Temperaturen aus dem Pantanal oder dem Amazonas Dschungel.
Zum Abschluss des Tages spazierten einige aus der Gruppe noch ein wenig über die Strandpromenade. Aufgrund des Wetters hielt sich der Andrang in den Restaurants und Bars an der Promenade natürlich in Grenzen. Ab morgen soll das Wetter besser werden. Vielleicht stürzen wir uns dann auch mal ins Nachleben Rios.
Übrigens: Den Brasilianern ist Körperpflege sehr wichtig! 2 mal duschen pro Tag (vor und nach der Arbeit) ist Standard, öfter ist (vor allem bei höheren Temperaturen) natürlich jederzeit möglich. Deodorants und Parfüms sind hoch im Kurs. Unangenehmer Körpergeruch ist absolut verpönt! Ebenso verhält es sich mit dem Outfit und dem dazugehörigen Styling. Brasilianer sehen immer aus “wie aus dem Ei gepellt”. Wert wird auch auf die “richtigen” Marken gelegt. Trägt man beispielsweise an der Copacabana keine “Havaianas-Flip-Flops” outet man sich recht schnell als Tourist. Ganz vorbei ist es natürlich bei Socken in Sandalen
Gute Nacht und erste Grüße aus Rio