Montag, 27.11.: Nach dem Frühstück im Hotel starteten wir heute gegen 8 Uhr zur Citytour durch Maskat. Unser Guide Al Nassr war mal wieder bestens gelaunt, und bereitete uns im Bus gut auf die kommenden Sehenswürdigkeiten vor. So wie auf dem ersten Bild sieht er übrigens meistens aus. Er lacht wirklich den ganzen Tag, und über alles! Sein Englisch ist grundsätzlich gut verständlich, aber wird ab und zu mit arabischen Worten ergänzt. So endet z.B. jeder zweite Satz mit dem Wort “Wallah” was übersetzt “Ich schwöre” heißt. Mit seinem Handy ist er auch recht viel beschäftigt. Arabisch schreibt man (für die, die es noch nicht wissen) übrigens von rechts nach links, auch auf dem Handy. Also wirklich ein lustiges Kerlchen, der sich aber auch wirklich gut auskennt, und sehr viel weiß… Davon konnten wir uns heute direkt überzeugen
Erster Stopp: Die Sultan-Qaboos-Moschee. Hier wird am Einlass ganz besonders auf den Dresscode geachtet, vor allem bei Frauen… Auch der Schal um den Kopf muss gut sitzen, damit vom Hals nichts zu sehen ist.
Die mit Abstand größte Moschee des Landes bietet Platz über 20.000 Personen. Die insgesamt 5 Minarette (das höchste davon ist 91m) erkennt man schon aus großer Entfernung. Insgesamt sechs Jahre (von 1995 bis 2001) dauerte der aufwändige Bau des Moschee-Komplexes.
Auch wenn man unsere Damen aufgrund der Verschleierung nicht so wirklich gut erkennt, hier mal eine erste Vorstellungsrunde (von rechts nach links, sowie sich das im Oman gehört ):
Megan (Kanada), Miranda (Australien), Ben (Kanada), Volker (Ludwigsburg), Chris (England), Marta (Portugal), Justine (Australien), Paul (England), Estelle (China), Aisling genannt Ash (Irland), Anita (Deutschland) und Niko (Griechenland).
In der Moschee gibt es zwei Gebetsräume. Der Raum für die Frauen ist eher klein und unspektakulär gehalten (da die Frauen zumeist zu Hause beten, und nur selten in die Moschee kommen). Das “Männerzimmer” hingegen strotzt nur so vor Prunk. So befindet sich zum Beispiel auf dem Boden einer der größten Perserteppiche der Welt. Der 21 Tonnen schwere Teppich wurde in 27 Monaten von iranischen Damen geknüpft. Noch prunkvoller kommt der 14 Meter hohe, mit Swarovski-Kristallen besetzte Kronleuchter daher. Insgesamt 1.122 Glühbirnen sind hier “verbaut”. Auf den Bildern sieht der gar nicht so groß aus, aber glaubt mir: der ist riesig!
Laut dem Koran muss jeder Gläubige fünf mal pro Tag beten. Die Zeiten hierfür sind ebenfalls festgelegt, und richten sich nach dem Sonnenauf- bzw. Untergang. Reinlichkeit ist vor dem Gebet sehr wichtig. Für das Waschen der einzelnen Körperregionen gibt es eine festgelegte Reihenfolge, die uns Al Nassr sehr anschaulich präsentierte.
Nach dem beeindruckenden Besuch der Moschee fuhren wir wieder Richtung Osten, zum Souq (Markt) von Mutrah. Was von außen klein und unscheinbar aussieht, ist innen riesig und verwinkelt. Unzählige Geschäfte und Souvenirläden reihen sich aneinander. Schnell kann man den Überblick verlieren, sich verlaufen oder den richtigen Ausgang verpassen.
In der Riyam Straße war ich ja an meinem ersten Tag bereits (von dort aus bin ich zu der Wanderung durch die Berge gestartet). Heute fuhren wir die Straße bis zum höchsten Punkt um eine tolle Aussicht auf die Altstadt von Maskat zu haben.
Im “Bait al Zubair”-Museum erfuhren wir viele Dinge über die omanische Geschichte und Kultur. Auch hier hat Al Nassr wirklich viele gute und interessante Informationen “auf Lager” gehabt.
Im Garten des Museums wurde die Altstadt vom Maskat in Miniaturform (inklusive Bewässerungssytem) nachgebaut.
Am Palast des Sultans war ich ja auch schon am ersten Tag. Damals habe ich mich gewundert, warum überall deutsche Flaggen hingen. Heute erfuhr ich, dass unser Bundespräsident Steinmeier am selben Tag vor Ort war… Ich habe ihn zumindest mal nicht gesehen.
Eingerahmt wird der Palast von den beiden stattlichen Festungen “Jabali” und “Mirani”.
Im Green Cafe wurde unglaublich viel Essen in Buffetform aufgetischt. Es war sehr lecker, aber wir alle waren danach mehr als nur satt.
Knappe 20 Minuten hatten wir dann im Hotel, bevor es schon wieder los zum Hafen ging…
Am späten Nachmittag stand dann nämlich noch eine Fahrt mit einem traditionellen omanischen Holzboot (Dhau) auf dem Programm.
Es ging quasi einmal die Küste bis zum Palast und den beiden Festungen hinunter, und dann wieder zurück. Grundsätzlich eine nette Fahrt, die aber (aus unserer Sicht) mit 60€ pro Person deutlich zu teuer ausfiel (auch wenn Getränke und ein paar Snacks inkludiert waren)… aber leider ist im Oman alles ziemlich teuer.
Immerhin bekamen wir noch einen schönen Sonnenuntergang vom Wasser aus zu sehen.
Kurz nach 18 Uhr schipperten wir dann wieder in den Hafen…
Auch wenn eigentlich noch keiner Hunger hatte, wurde mal wieder ein schnelles Dinner in einem türkischen Restaurant eingenommen, bevor sich alle in ihre Räume verabschiedeten.
Nach vier schönen Tagen in Maskat und Umgebung freue ich mich nun aber auch ein bisschen mehr vom Oman zu sehen. Morgen geht es Richtung Sur, ganz im Westen des Landes.
Letzte Grüße aus Maskat und bis morgen