Sonntag, 07.04.: Auch heute verbrachten wir wieder einige Stunden im Bus auf dem Weg nach Ranomafana. Da die Straßen aber glücklicherweise ganz in Ordnung waren (für madagassische Verhältnisse), kamen wir einigermaßen schnell voran. Unser Weg führte uns natürlich auch heute vorbei an tollen Landschaften, belebten Orten und freundlichen Menschen
Leider war es sehr neblig, als wir kurz nach dem Start die größten Reisterrassen passierten, aber eigentlich begleiteten uns diese fast den ganzen Weg.
Ein kurzer Zwischenstopp bei einem sehenswerten Wasserfall…
…dann hatten wir unser Tagesziel, den Ranomafana National Park erreicht.
Erst 1991 wurde der 416 Quadratkilometer große Park gegründet. Damals hatten zwei Forscher eine bis dato gänzlich unbekannte Säugetierart entdeckt, den goldenen Bambuslemuren… Mit Unterstützung der amerikanischen Entwicklungshilfe wurde das Gebiet unter Schutz gestellt, und der Ranomafana National Park gegründet. Insgesamt 29 Flüsse entspringen hier. Ebenso sind über 500 Tierarten (davon 12 verschiedene Lemuren) im Park beheimatet. Im Vergleich zu den anderen Parks wanderten wir heute durch den Regenwald bei ordentlicher Luftfeuchtigkeit, aber immerhin komplett im Schatten.
Unser erstes Ziel: Die oben beschriebenen goldene Bambuslemuren. Recht schnell fanden wir ein sehr niedliches Pärchen. Goldene Bambuslemuren wiegen in der Regel etwa 1,5 kg und ernähren sich zum großen Teil (wie der Name schon sagt) von Bambus.
Als ein bisschen herausfordernder stellte sich die Suche nach dem großen Bambuslemuren dar. Hierzu mussten wir die offiziellen Wanderwege verlassen, und uns regelrecht durch das Dickicht kämpfen. Dazu hoch und runter, vor und zurück… die Lemuren nahmen da natürlich keine Rücksicht auf neugierige Touristen.
Leider lebt aktuell auch nur eine große Bambuslemur-Dame im gesamten Park. Nach einigen weiteren Kletteraktionen durch den Dschungel fanden wir sie aber tatsächlich noch. “Schimon” (so ihr Name) wiegt mit gut 3 kg etwa doppelt so viel wie ein goldener Bambuslemur.
Weiter ging die Dschungeltour auf der Suche nach neuen Lemuren. Inzwischen hatten sich schon einige aus der Gruppe das eine oder andere mal “hingelegt”. Auch einige Schürfwunden waren am Ende des Tages zu beklagen. Zu größeren Verletzungen kam es aber zum Glück nicht
Die “Rotbauchlemuren” waren leider ein bisschen zu schnell für meine Kamera und mich. Dazu war es zu diesem Zeitpunkt auch ein bisschen zu dunkel für das perfekte Foto mit meiner Kamera. Ich bitte daher erneut, die schlechte Bildqualität zu entschuldigen.
Nach gut drei Stunden Dschungeltrekking hoch und runter, waren wir am späten Nachmittag wieder am Startpunkt zurück.
Die Lemuren waren toll, allerdings gab es ansonsten nicht viel mehr zu sehen… viele Insekten, ein paar Frösche und eine schlafende Boa… leider keine Chamäleons oder schöne Vögel…
Bis zu unserem Hotel waren es dann nur noch ein paar Minuten… sehr schön gelegen, auch wenn die Zimmer an sich wieder ziemlich “basic” sind. Ist ja nur für eine Nacht, insofern passt das.
Um 19 Uhr starteten wir dann zu einer kleinen Nachtwanderung. Lemuren gab es leider nicht zu sehen, dafür aber Chamäleons, Schlangen, Frösche und natürlich auch einige Insekten. Hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Morgen ist wieder ein “travelling day”. Laut Coco sind für die “nur” 240km fast 9 Stunden Busfahrt eingeplant. Also wird wohl die Qualität der Straßen eher wieder schlechter werden als heute.
Wir gehen jetzt mal in Bett, denn morgen müssen wir selbiges recht zeitig verlassen.
Bis morgen dann