Sonntag, 07.07.: Obwohl wir heute Morgen ins offene Meer hinausgefahren sind, war die Nacht relativ ruhig… zumindest habe ich mal keine signifikanten Bewegungen des Schiffs wahrgenommen. Dafür blickten wir beim Öffnen der Gardine unseres Bullauges heute direkt auf Eischollen.
Hier nochmal zur Erinnerung die Karte zur Orientierung, damit Ihr wisst, wo wir uns gerade befinden. Ganz schön weit oben…
Für den heutigen Tag war kein Ausflug mit den Zodiacs geplant, denn es wäre auch viel zu gefährlich gewesen auf die Eisschollen zu treten. Also war das Motto heute vom Schiff aus nach allen möglichen Tieren Ausschau zu halten. Aber allein schon das Packeis, durch das wir vorsichtig fuhren, war sehenswert.
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und nicht allzu viel Wind hielt man es auch ganz gut eine Weile auf Deck aus.
Leider haben sich aber auch heute nicht allzu viele Tiere sehen lassen. Ein paar Robben lagen auf den Eisschollen herum, dazu ein paar Vögel im Wasser und in der Luft… das wars, leider Eisbären und Wale waren heute komplette Fehlanzeige. Laut unserem Expeditionsleiter gab es schon auf den letzten vier Touren keine Eisbären auf dem Packeis zu sehen, und niemand weiß warum. Auch das Schwesterschiff, das teilweise sogar noch weiter nördlich unterwegs ist, hat in den letzten Tagen vergeblich nach Eisbären gesucht. Naja, wir bleiben weiter optimistisch, dass wir in den nächsten Tagen fündig werden.
Dafür gab es am Nachmittag einige Fachvorträge des Expeditionsteams zu den Tieren, die wir schon gesehen haben, und vielleicht auch noch sehen werden (hoffentlich). So hat man den Tag auf dem Schiff ganz gut rumbekommen, auch wenn ich mich sicherlich gerne ein wenig bewegt hätte.
Morgen fahren wird dann wieder Richtung Süden. Aktuell ist die Nordseite Spitzbergens ein wenig stürmisch, aber das Team ist zuversichtlich, dass wir morgen an Land gehen können.
Gegen Abend nahm der Wind dann schon ein wenig zu und es begann zu regnen. Aufgrund des ordentlichen Wellenganges mussten wir unsere Gläser und Flaschen beim Abendessen hier und da gut festhalten.
Ich hoffe, morgen gibt es wieder ein bisschen mehr zu berichten. Aber wie das Expeditionsteam, so bin auch ich optimistisch
Gute Nacht und bis morgen.