Mittwoch, 04.04.: Unser Frühstück nahmen wir heute mal im Außenbereich unseres Hotels ein. Auf dem Parkplatz gegenüber standen schon wieder einige Luxuskarossen mit ziemlich wenig Zahlen auf dem Nummernschild. Übrigens: Ein Taxifahrer bestätigte uns heute Mittag die gestern genannten Geldbeträge für diese elitären Nummernschilder… einfach nur krank!
Heute stand für uns eine Aktivität auf dem Programm, auf die wir sehr gespannt waren. Durch puren Zufall bin ich auf die Kamelrennen gestoßen, die wohl in der arabischen Welt eine sehr große Tradition besitzen, und von den Einheimischen sehr aufmerksam verfolgt werden. Nachdem ich mich zu diesem Thema ein bisschen schlau gemacht hatte, stiegen wir heute Mittag in ein Taxi um etwa 45 Minuten aus der Stadt hinauszufahren, mitten in die Wüste (ganz in der Nähe der Dünen von gestern… glaub ich zumindest). Irgendwann tauchte dann der “Camel Racing Club” neben der Autobahn auf.
So richtig wussten wir vorher nicht was wir erwarten sollten, aber als wir bei der Einfahrt auf das Gelände ein riesiges “Kamelkrankenhaus” sowie ein Fernsehstudio (aus dem anscheinend live berichtet wurde) sahen wurde uns klar, dass es sich hier wohl um eine etwas größere Angelegenheit handeln musste…
Kurze Zeit später hatten wir dann den “Warm up-Bereich” für die Protagonisten der Show erreicht. Kamele soweit das Auge reichte…
Viele Touristen waren außer uns nicht auf der Anlage, weshalb wir ein wenig skeptisch waren. Schnell machte man uns aber deutlich, dass hier alles recht locker zu geht. Kurz gesagt: Wir durften (fast) alles machen, überall hingehen, und mussten dafür keinen Cent zahlen. Im Gegenteil: Auch Essen und Getränke wurden gratis serviert: Zunächst lehnten wir alles dankend ab. Doch nach mehrmaliger Bitte des Personals zumindest ein Getränk zu nehmen griffen wir dann gerne zu.
Von einer Brücke direkt über dem Start verfolgten wir das erste von insgesamt 16 Rennen des Tages. Ähnlich eines Pferderennens stehen die Kamele in Boxen und werden dann gleichzeitig auf die Strecke geschickt.
Für die Tiere gilt es ein Oval von 5km zu durchlaufen. Das schnellste Kamel kam nach jeweils etwa 7 Minuten ins Ziel… also gar nicht so langsam. Die Besitzer der gerade aktiven Kamele verfolgten das Rennen (wild hupend) direkt im Auto an der Strecke. Heißt also: Bei jedem Rennen fahren noch einmal fast genauso viele Autos an der Seite mit…
Vor allem auf der Zielgerade gibt jeder Kamelbesitzer noch einmal alles um durch fast durchgängiges Hupen sein Tier an die Spitze zu bringen. Übrigens: Ein richtig schnelles Kamel kann bis zu einer Viertelmillion Euro wert sein. Ein Schnäppchen wenn man das mal mit den Preisen für Autonummernschilder hier in den Emiraten vergleicht.
Einen weiteren tollen Service gab es noch für uns. Wie die Kamelbesitzer können auch Zuschauer während der Rennen neben den Kamelen herfahren. Hierfür stehen Busse bereit… selbstverständlich ebenfalls gratis.
Wer nicht mit dem Auto neben den Kamelen herfahren will verfolgt die Rennen auf der Tribüne auf Höhe der Zielgeraden. Das hat unter anderem auch den Vorteil des vorher angesprochenen Cateringservices.
Alles in allem war das für uns beide mal wieder eine einmalige Erfahrung. Wie bei so vielen Dingen in Dubai weiß man allerdings nicht ob man das toll finden, oder einfach nur den Kopf schütteln soll. Wir hatten auf jeden Fall viel Spaß und können absolut nicht verstehen, dass diese Attraktion bei Touristen so unbekannt ist (Auch mein Reiseführer verliert kein Wort über die Kamelrennen).
Auf unserem Rückweg Richtung Stadtzentrum stoppten wir noch in der riesigen Dubai Outlet Mall. Alle gängigen Marken haben hier zu absoluten Schnäppchen-Preisen einen Laden. So wurde für uns aus einem geplanten Kurzstopp doch ein mehrstündiger, “erfolgreicher” Shoppingbummel.
Ein weiteres absolutes HighLIGHT wartete dann in den Abendstunden auf uns. Am Rande der Stadt besuchten wir das “Global Village”, wobei “Village” hier der völlig falsche Begriff ist. Selbst das Wort “Großstadt” wäre schon pure Untertreibung für dieses Spektakel. Hell erleuchtet erstrahlen schon von der Autobahn aus die Nachbauten von Sehenswürdigkeiten und Gebäuden aus aller Welt. Bereits der Stau auf dem Zubringer zum Global Village ließ uns auf die Beliebtheit dieser Attraktion schließen. Für schlanke 3 Euro verschafften wir uns Zutritt und staunten nicht schlecht. Jeder Freizeitpark kann gegen diese Ansammlung an Bauwerken, Shows, Fahrgeschäften und Ständen einpacken. Zu den entsprechenden Gebäuden der einzelnen Länder gab es an unzähligen Pavillons das entsprechende Essen, typische Kleidung, Souvenirs usw. zu kaufen. Da das ““Global Village” nur über den Winter (November bis Mitte April) geöffnet hat, war heute (am drittletzten Tag) nochmal richtig was los.
Zu der “Riesenstadt” gehört ein großer Freizeitpark, der keinerlei Wünsche offen lässt.
Bis 24 Uhr (am Wochenende sogar bis 1 Uhr nachts) ist das Global Village geöffnet (da kann sich der Europapark mal eine Scheibe abschneiden). Übrigens: Viele Restaurants (vor allem im Stadtzentrum) sind 24 Stunden geöffnet. Diese Stadt schläft nie.
Im Vergleich zur Stadt gehen wir jetzt mal ins Bett. Ich bin mir sicher, ich werde auch morgen wieder einiges zu berichten haben.