Samstag, 31.05.: Also, das mit der “volcanic activity” scheint irgendwie eine ernstere Geschichte gewesen zu sein, denn der Flieger ist insgesamt fast zwei Stunden später als geplant in Singapur angekommen und musste also offensichtlich einen ordentlichen Bogen um die Rauchwolken fliegen. Ich fands nicht so schlimm, und bin im Nachhinein froh, dass der Flug nicht gecancelt wurde. N paar Stunden geschlafen habe ich auch. Trotzdem war ich keineswegs ausgeschlafen, nach den ewigen Verschiebungen und Verspätungen…
Da ich ziemlich hungrig war nahm ich an einem kleinen chinesischen Imbiss mein Frühstück ein… die “soft boiles eggs” waren noch ziemlich flüssig, und kamen ohne Schale in einer kleinen Plastikschüssel… nicht wirklich ein optisches Highlight, aber geschmeckt hats schon wie weichgekochtes Ei.
Mein Taxifahrer auf dem Weg zum Hotel (er sah aus wie der Dalai Lama) versuchte nach besten Kräften ein verständliches Englisch zu sprechen und ich gab mir Mühe beim Versuch alles zu verstehen, aber beides klappte nicht immer. Er gab mir jedenfalls den ein oder anderen Tipp wie ich denn den Rest meines Tages verbringen könnte und brachte mich sicher zu meinem Hotel.
Die Dame an der Rezeption hatte irgendwie nicht so den Durchblick: Erst fand sie meine Reservierung nicht, dann war auf einmal kein Zimmer mehr frei und, und, und. Ich glaube, ich habe zehnmal von ihr den Satz “ääääähhhh, one moment please!” gehört. Egal, mein Zimmer war auf jeden Fall noch nicht gereinigt, so dass ich mich dazu entschied mein Gepäck zu hinterlegen und mich schonmal auf den Weg in die Stadt zu machen. Ich fragte den Consierge noch nach dem Wetterbericht des heutigen Tages, da es draussen ein bisschen wolkig wurde. “There is no rain forcasted for this afternoon” antwortete er “Maybe late in the evening”. O.k., also liess ich den Regenschirm mal im Hotel und ging los. Keine fünf Minuten später musste ich mich für eine halbe Stunde leicht durchnässt in den Starbucks begeben, da es draussen kräftig angefangen hatte zu regnen… guter Mann, der Concierge… den Rest des Tages sollte es dann allerdings trocken bleiben
Singapur hat sich in den letzten Jahren zu einer Metropole in Asien entwickelt, die inzwischen auf stattliche fünf Millionen Einwohner kommt. Hinzu kommen jährlich etwa 13 Millionen Besucher in das Tropenparadies die den zuvorkommenden Service in den Hotels sowie bis 22 Uhr geöffneten Shoppingmals zu schätzen wissen. Das ganze Land Singapur ist mit 42km Länge und maximal etwa 20km Breite wirklich sehr winzig. Auf den ersten Eindruck wirkt die Stadt ein wenig hektisch. Die Strassen sind voll (auch wenn es fast gar keinen Stau gibt), aus den Läden kommt Musik… schon morgens ist in der Innenstadt richtig was los. Die Bevölkerung sind zu 95% Asiaten, und davon die meisten Chinesen, aber auch einige Inder und Malaysier. Es war schon heute früh drückend heiss. Der Regen sorgte dann noch dafür, dass die Luftfeuchtigkeit von 99,5% auf 140% stieg…
Nunja, ich machte mich jedenfalls mal auf die Socken, überquerte den Singapore-River (der sich durch die komplette Innenstadt zieht), machte einen kurzen Abstecher in den Fort Canyonpark und kam kurz später in der Haupteinkaufsstrasse Singapurs an, nämlich in der Ochard-Road.
Ich habe wirklich keine Ahnung wie viele Shopping Center Singapur zählt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es in irgendeiner Stadt mehr gibt… An jeder Ecke findet man eine in jeder Preiskategorie und man bekommt einfach alles.
Relativ schnell wurde mir allerdings klar, dass das mit dem Ganztages-Sightseeing-Spaziergang durch Singapur nichts gibt, da es erstens einfach viiiiiiel zu heiss dafür war und ich (trotz der geringen Grösse des Landes Singapur) die Weitläufigkeit der Stadt etwas unterschätzt hatte. Also buchte ich im Visitor-Center ein Ticket für den Sightseeing Hopp on hopp off- Bus. War auch ne gute Entscheidung (das zweite Bild zeigt im Übrigen die Formel1-Boxengasse).
Einen etwas längeren Stopp machte ich an den etwa 52 ha grossen Botantic Gardens, in denen sich über 2000 verschiedene Pflanzenarten befinden und die über einen echten Primärregenwald verfügen.
Nach einer Runde mit dem Bus war ich zurück auf der Orchard Road, nahm ein frühes Dinner ein und entdeckte dann zufällig ein sehr interessantes Geschäft, in dem ich natürlich direkt ein bisschen Geld lassen musste!
Da mein Sightseeing-Busticket 24 Stunden gültig war nutze ich es um mich langsam in Richtung Marina Bay zu begeben, wo ich im Dunkeln noch ein bisschen die Skyline anschauen wollte…
Heute Abend fand im übrigen der Singapur-Sundown-Marathon statt, und ich wusste nix davon!!! Das wäre doch mal ein guter Abschluss meines Urlaubs gewesen, oder?
Soooo, pünktlich zum Anbruch der Dunkelheit hatte ich es also in die Marina Bucht geschafft in der ich den ganzen Abend verbrachte. Es sollte eines meiner Urlaubshighlights werden. Schon von Weitem sieht man den “Singapore Flyer”, ein Riesenrad (ähnlich dem London Wheel), dass ich in etwa einer halben Stunde einmal um die eigene Achse dreht und von dem man aus einen tollen Überblick über die Stadt hat.
Das neue Wahrzeichen der Marina Bay ist das Art Science Museum, dass durch die Optik einer Lotusblüte auffällt.
Die “Gardens of the Bay” sind botanische Gärten, die sich in der Marina Bay auf etwa einem km² verteilen. Etwa fünf Millionen Besucher wurden allein im letzten Jahr gezählt. Die künstlich errichteten und beleuchteten Tropenbäume aus Stahl sind nützliche Attraktionen, denn sie sind eigentlich Abluftrohre für die Klimaanlagen. Neben künstlichen und echten Pflanzen gibt auch 13 Restaurants sowie weitere Entertainment-Möglichkeiten für klein und gross. Die Farben der Bäume wechseln übrigens ständig. Um neun Uhr gibt es eine Lasershow mit Musik (braucht man nicht unbedingt).
Das Highlight bietet jedoch der Marina Bay Sands-Komplex wozu neben dem Hotel (mit 146m Pool auf dem Dach) auch 50 Restaurants, ein Kasino, ein Musicaltheater, eine Eislaufbahn, sowie ein an Dekadenz nicht zu überbietender Shoppingbereich gehören, wo sich ausschliesslich die Nobelmarken finden. Das Hotel selber hat 2560 Zimmer und ist selbst im 57. Stock schnell zu erreichen. Der Turbolift braucht dafür gerade mal 19 Sekunden.
Die Skyline und die Marina Bay sind wirklich im Dunkeln doppelt so viel wert. Macht richtig was her…
Fazit: Absolut sehenswerte Stadt!!! Schade, dass ich so wenig Zeit hier habe
Sooooo, und damit nähert sich mein Urlaub leider auch schon dem Ende… morgen Mittags gehts wieder zurück nach Germany. Hätte es sowohl in Australien als auch hier in Singapur noch ein bisschen aushalten können
Ich muss schlafen, und mach das jetzt auch mal