Donnerstag, 11.01.: Heute war es also an der Zeit einmal die Hauptinsel der Seychellen (Mahé) zu erkunden. Zuerst hatten wir überlegt dieses auf eigene Faust zu tun, und uns ein Auto zu mieten… Linksverkehr, enge Straßen, schlechte Beschilderung, Staus (vor allem um Victoria herum) und die komplett fehlende Ortskenntnis veranlassten uns im Endeffekt dazu gleich noch einen Chauffeur mit hinzu zu buchen. Kurz nach 9 Uhr stand dieser dann auch mit seinem sehr stylischen A6 Hybrid vor unserem Hotel um uns den ganzen Tag die Insel näher zu bringen. Jean-Paul war sein Name, geboren auf Mahé, verheiratet und Vater von zwei Töchtern und zwei Söhnen. Sehr netter, aber eher ruhiger Typ. Hier und da hätten wir uns noch ein bisschen mehr Initiative von ihm gewünscht. Ansonsten war er total entspannt
Mit 154km² ist Mahé die mit Abstand größte und bevölkerungsreichste Insel der Seychellen. Allein über ein Drittel aller Seychellois leben in der Hauptstadt Victoria (über 30000). Auch die höchste Erhebung des Landes findet sich auf Mahé. Mit stolzen 905m Höhe darf sich der “Morne Seychellois” mit dem Titel “höchster seychellischer Berg” schmücken. Die Landessprache ist Creol und ist dem französischen sehr ähnlich. Da die Schüler bereits in ganz jungen Jahren neben französisch auch englisch lernen ist so gut wie jeder Seychellois dreisprachig unterwegs.
Wir starteten unsere Tour Richtung Süden der Insel mit einer Besichtigung des “Anse Intendance”, laut meinem Reiseführer einer der schönsten Buchten der Welt. Schöner Strand, zweifellos… aber allein auf La Digue gab es unserer Meinung nach mindestens drei schönere.
Mitten in unserem Strandspaziergang erfasste dann eine mittelhohe Welle Sindy`s Shorts, und durchnässte diese fast komplett. Die ganze Tagestour schien in Gefahr
Glücklicherweise kannte Jean-Paul ein kleines Lädchen oberhalb des Strandes. Ein (trockenes) Röckchen und ein Kleidchen später konnte Sindy wieder lächeln und wir die Fahrt fortsetzen
Unser erster längerer Stopp führte uns in den “Jardin du roi” (Garten des Königs), eine von privater Hand angelegte Gewürzplantage, die man in etwa 45 Minuten auf zwei Wanderwegen (medizinische Pflanzen sowie Gartenpflanzen) relativ leicht begehen konnte. Was auf den ersten Blick relativ unspektakulär aussah…
…war beim genaueren Betrachten sowie beim Bestimmen der einzelnen Pflanzen hochinteressant. Hierzu erhielten wir am Eingang eine ausführliche Übersicht mit allen Pflanzen und deren Standorten. Ich glaube ich habe noch nie so viele verschiedene Obst-, Gemüse- oder Gewürzpflanzen gesehen. War einfach sehr informativ mal einen Pomelo- oder Sternfruchtbaum zu sehen…
Ein paar große Schildkröten gab es auch… Leider wurden diese aber auch in einem relativ kleinen Gehege gehalten
Ein sehr begehrtes Mitbringsel von den Seychellen ist der Takamaka-Rum, der in der Nähe der Hauptstadt Victoria hergestellt wird. Auf eine Führung und die dazugehörige Rumverkostung verzichteten wir… war aber trotzdem ganz interessant.
Einen ersten Verpflegungsstopp machten wir auf “Eden Island”, einer künstlich aufgeschütteten Insel auf der Ostseite Mahés. Neben einer Shoppingmall…
….finden sich eine Reihe von luxuriösen Hotels, teure Häuser und Eigentumswohnungen sowie ein Yachthafen auf der Insel.
Kurze Zeit später erreichten wir den Stadtkern Victoria`s. Sie ist nicht nur die Hauptstadt der Seychellen, sondern eigentlich auch die einzige Stadt des Landes.
Unsere erste Anlaufstelle war der traditionelle “Sir Selwyn Selwyn Clarke-Market”. Neben frischem Obst, Gemüse und Fisch gab es hier auch massenhaft Souvenirs, und alles was man sonst noch so zum Leben brauchen könnte, oder auch nicht
Weitere Highlights der Stadt sind ein sehr auffälliger Hindu-Tempel (unten links) sowie der silberne Clock-Tower, der quasi das Zentrum der Stadt darstellt.
Ansonsten macht Victoria einen sehr belebten, wenngleich nicht hektischen Eindruck. Ist halt eben doch nur eine Kleinstadt…
Ganz im Norden der Insel befindet sich mit dem “Beau Vallon” der touristisch am meisten erschlossene Teil der Insel. Neben einigen Hotelanlagen und Geschäften gibt es natürlich auch hier einen (gut gefüllten) Strand, sowie eine Promenade mit vielen kleinen Läden und Straßenverkäufern…
Da auf unserer “To do-Liste” für den Tag auch ein kleiner, traditioneller Take away-Imbiss stand, nahmen wir die Chance wahr und gönnten uns etwas frisch Gegrilltes…
Der 1771 gegründete botanische Garten Mahés ist einer der ältesten der Welt. Hier finden sich (fast) alle auf den Seychellen ansässigen Pflanzen oder Bäume. Gleich hinter dem Eingang türmen sich zwei mächtige “Coco de mer”-Palmen auf. Sehr gut gepflegt und wirklich sehenswert!
Die Schildkröten im botanischen Garten hatten zumindest ein bisschen mehr Auslauf…
Eine tolle Sicht beispielsweise auf Eden Island (Bild rechts) hat man von der “Sans Souci”-Road, zu der uns Jean-Paul zum Ende unserer Tour noch führte.
Auch bei der Fahrt die Straße hoch war ich heilfroh, dass wir einen Fahrer engagiert hatten. Wir hätten bei Weitem nicht so viel von der Insel gesehen ohne Jean-Paul. So konnten wir uns ganz entspannt von einem Ort zum andern fahren lassen und dabei noch alle Infos erfragen, die wir benötigten
Kurz vor unserem Hotel gab uns Jean-Paul noch den Tipp auf den hoteleigenen Felsen zu klettern, um dann eine schöne Sicht auf das Hotel und die gesamte Bucht zu haben. Gesagt, getan! Wirklich ein toller Platz!
Wie auch bei unserem Aufstieg auf den Felsen war es den ganzen Tag heute wolkig. In Norden hat es auch einmal kurz geregnet, aber das war überhaupt kein Problem…
Nach dem späten Abendessen ging es dann zügig ins Bett. War ein langer, aber erlebnisreicher Tag… Morgen ist auf jeden Fall noch einmal Entspannung angesagt
Gute Nacht!