Montag, 30.07.: Der bisher wohl härteste Morgen stand auf dem Programm: Aufstehen um 5:30, Abfahrt um 6 Uhr. Überflüssig zu erwähnen, dass es übelst kalt war, und dazu noch stockdunkel, und das nicht nur draussen… Mithilfe Eddys Stirnlampe und meiner Taschenlampe packten Collin, Eddy und ich unsere Sachen und fanden dann irgendwie unsere Toyotas, mit denen es um kurz nach sechs Uhr auf die letzte Etappe unseres Allradabenteuers ging…
Eine Stunde lang fuhren wir im Dunkeln durch hügliges Gelände… dabei erreichten wir kurz vor unserem ersten Stopp die grösste Höhe des Trips mit knapp 5100m. Etwa 15 Minuten später, und pünktlich zum Sonnenaufgang gelangten wir dann zu den auf 4850m Höhe gelegenen Geysieren “Sol de Manana”… Es war so ungefähr gegen 7 Uhr und einigen war es so kalt, dass sie nach wenigen Minuten wieder zurück ins Auto mussten… –10 bis –15 Grad sollte es so etwa gehabt haben…
War aber echt toll, vor allem als dann die “Sonne des Morgens” (Sol de Manana) aufging…
Nach diesem im wahrsten Sinne des Wortes ersten “Höhepunkt” des Tages gelangten wir nach 45 Minuten Fahrt zu den auf 4400m Höhe gelegenen heissen Quellen “Termas de Polques”. Durch die inzwischen höher stehende Sonne und die ein wenig tiefer gelegenen Quellen waren die Temperaturen ein wenig erträglicher… Als wir vor Ort ankamen waren schon einige andere Gruppen anwesend um sich in den etwa 38 Grad heissen Quellen aufzuwärmen… Da durften Collin und ich natürlich nicht fehlen… Man musste wirklich langsam reingehen, sonst wars wirklich viel zu heiss…
Nach diesem kurzen, aber sehr angenehmen Bad gab es leckere Pancakes zum Frühstück…
… bevor es dann weiterging zur roten Lagune, die wir ja bereits gestern kurz besichtigten…
Von dieser Seite aus war die Lagune deutlich interessanter… Das Wasser war wirklich feuerrot… Flamingos gabs auch wieder… und dazu n durchgeknallten Engländer Collin
Wir machten uns auf den Heimweg Richtung Uyuni… leider hatte einer der Trucks immer wieder kleinere Probleme mit dem Motor, so dass ab und zu ein kurzer unfreiwilliger Stopp fällig war… Zeit für mich einen (bei der Höhe megaanstrengenden) Kurzsprint einzulegen für ein Abschlussfoto irgendwo auf dem Weg zwischen Chile und Uyuni
Gegen 17 Uhr erreichten wir dann wieder das “Eishotel” in Uyuni, wo wir noch eine schnelle Dusche nehmen konnten bevor es auf die lange Nachtfahrt zurück Richtung La Paz ging. Kurz vor acht nahmen wir dann in unserem etwas in die Jahre gekommenen, aber trotzdem sehr komfortablen Nachtbus Platz… Glücklicherweise war ich ordentlich müde, dass ich gut schlafen konnte…
Hier vielleicht noch eine kurze Zusammenfassung zu der Allradtour: Der Ausflug war wirklich einmalig… hätte nicht gedacht, das Bolivien so viel an verschiedener Landschaft zu bieten hat. Und egal wo man war: Man hat immer mehrere schneebedeckte Berggipfel in der Nähe gesehen, die den Ausblick noch spektakulärer gemacht haben. Glücklicherweise macht alles auch noch einen sehr unberührten Eindruck, deswegen ist es zwar für Besucher weniger komfortabel, aber insgesamt trotzdem sinnvoll in diese Natur keine Hotels oder bewirtschaftete Pensionen hinzubauen. Als Besucher muss man sich allerdings vorher bewusst sein, dass Temperaturschwankungen von bis zu 45 Grad Normalität sind, man in absolut primitiven Bedingungen, bei eisigen Temperaturen übernachten muss und man hier und da mit der Höhe von bis zu 5000m zu kämpfen hat… dafür bekommt man aber Natur und Abenteuer pur geboten…