Donnerstag, 30.11.: Heute Morgen klingelte der Wecker bereits um 5 Uhr, denn wir wollten uns von den Dünen aus den Sonnenaufgang ansehen. Also kletterten wir fast im stockdunkeln die Sandberge hinauf…
Leider war es ziemlich diesig, und ein paar Wolken waren auch noch da, weshalb wir befürchteten, keinen vernünftigen Sonnenaufgang sehen zu können… Die Dünen waren aber auch am Morgen toll anzusehen.
Wir waren schon auf dem Rückweg und fast wieder im Camp angekommen, da ging die Sonne doch noch hinter den Bergen auf
Nach dem Frühstück war unsere (zu) kurze Zeit in der Wüste leider schon vorbei, und es ging mit unseren Allradfahrzeugen auf den langen Weg Richtung Nizwa.
Immer lecker bei (fast) jedem Stopp: Der traditionelle “Chai-Karak-Tee”. Schwarzer Tee mit Milch, ein bisschen Zucker, Minze und Kardamom. Der Tee wird hier übrigens in sehr kleinen Dosierungen serviert (etwa 0,1l), dafür aber gerne öfter am Tag genossen.
Ein lustiger Tiertransport begegnete uns unterwegs auch noch. 6 Kamele auf der Ladefläche eines LKW`s… und der war gar nicht so langsam unterwegs. Was es hier alles gibt
Viele Dinge gibt es hier allerdings auch nicht. Hier mal (als “Einwurf” zwischendurch) eine kurze Liste an Dingen, die es im Oman nicht gibt:
1) Flüsse. Es gibt einige wenige Seen und in den Wadis kleine Bäche (wenn man die so nennen kann) zwischen den einzelnen Pools. Aber richtige Flüsse gibt es nicht (auch nicht im grünen Süden, in dem es öfter regnet).
2) Raubtiere: Was das Thema Tiere angeht, darf man vom Oman nicht viel erwarten (das hatte ich ja schon geschrieben). Kamele, Ziegen, ein paar Vögel… das wars dann auch schon. In der Sandwüste gibt es wohl noch ganz, ganz wenige Schlangen (Sidewinder). Bei der trockenen Hitze verirren sich noch nicht einmal Moskitos in den Oman.
3) Züge oder Bahnstrecken: Es wird zwar überlegt zwischen Dubai und Maskat eine Bahnstrecke zu bauen, aber dieses Projekt steckt wohl noch in den Kinderschuhen.
4) Dunkle Häuser: Das ist eine Vorgabe des Sultans. Bevor man ein Haus im Oman baut, muss man angeben welche Farbe dieses haben soll. Ist die Farbe zu dunkel (schwarz, dunkelblau usw.) stößt dies auf Ablehnung. In der Regel sind 95 % der Häuser hier weiß. Ganz, ganz helle Gelb-, Blau-, oder Grüntöne sind auch noch erlaubt.
5) Dreckige Autos: Das hat einen einfachen Grund. Man muss eine Strafe bezahlen (umgerechnet etwa 25€) wenn das Auto zu dreckig ist, und man dafür keine schlüssige Erklärung hat. Die Waschanlage ist mit etwa 4-5€ allerdings recht günstig.
Doch nun zurück zum heutigen Tag. Wie im Titel dieses Beitrags geschrieben, besichtigten wir heute einige (sehenswerte) Festungen und Burgen. Denn Anfang machte dabei die Festung von Jabrin. Ein Jungen-Schulklasse hatte sich diese auch gerade angesehen
Die Festung wurde 1670 vom damaligen Sultan als Sommerresidenz erbaut, und ist mit 55 Zimmern (auf drei Geschosse verteilt) + mehreren Balkonen ziemlich komfortabel.
Im Jahr 1984 wurde die Festung sehr aufwändig restauriert, und auch von innen sehr schön aufgehübscht.
Von einem Aussichtspunkt konnten wir uns vorab schon ein Bild der riesigen Festung von Bahla machen.
Wann genau die Festung erbaut wurde, ist unbekannt, wird aber auf das 17. Jahrhundert geschätzt… 1987 wurde Sie zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.
Auch diese Anlage wurde aufgrund von vielen altersbedingten Schäden zunächst für Besucher gesperrt, dann restauriert, und aber 2014 wieder freigegeben.
Eine Burg geht heute noch… und zwar die Festung von Nizwa. Ihr Markenzeichen ist der größte Festungsturm des arabischen Raums. Dieser ist 40m hoch, und genauso groß im Durchmesser. Zur Hälfte wurde er mit Erde gefüllt, damit keine Kanonenkugel in zerstören konnte. Ab dem Jahr 1650 wurde Festung innerhalb von 12 Jahren errichtet. Im Inneren befindet sich ein sehr interessantes Museum und ein schönes Kaffee. Traditionell gekleidete einheimische Frauen demonstrieren zudem alte Handwerkskünste. Das Fort Nizwa ist das am häufigsten von Touristen besuchte Bauwerk Omans. Sogar unser Bundespräsident war gestern hier.
Und wieder ein schöner Sonnenuntergang. Dieses mal vom Festungsturm aus…
Am Abend besuchten wir dann den bekanntesten und größten Markt des Landes, nämlich den Souk von Nizwa. Auch dieser wurde vor etwa 30 Jahren komplett restauriert, steckt aber immer noch voll historischem Flair. Die einzelnen Bereiche sind voneinander getrennt, so dann nicht alles eng und gequetscht in einer riesigen Halle stattfindet. So gibt es einen eigenen Bereich für Essen und Getränke, für Gewürze, Süßigkeiten, Antiquitäten usw. Sogar für Datteln gibt es einen separaten Souk.
Immer Freitags (also morgen) findet in dem Souk eine große Viehauktion statt. Die werden wir uns morgen auf jeden Fall noch ansehen
Nach dem langen Tag mach ich jetzt erstmal die Augen zu.
Gute Nacht und bis morgen