Freitag, 31.3.: Wie gestern angekündigt plante ich für heute einen kleinen Tagesausflug nach Macau. Um 6:30 Uhr klingelte also bereits der Wecker. Kurze Zeit später nahm ich dann ein sehr reichhaltiges und leckeres Frühstück im zweiten Stock des Royal Plaza Hotels ein…
Zwei Metrostationen und einen kleinen Spaziergang später hatte ich dann den Ferry Terminal erreicht, von wo aus das Schnellboot um 8:30 Uhr Richtung Macau starten sollte.
Neben Peter und Kathleen begleiteten mich mit Sarah und William die letzten vier in Honkong verbliebenen Mitglieder aus unserer Chinagruppe. Alle anderen waren bereits abgereist.
Was der Wetterbericht leider schon ankündigte wurde bereits schon während der Hinfahrt Wirklichkeit: Es fing sehr kräftig an zu regnen. Für den Nachmittag waren sogar heftige Gewitter angesagt, was für unseren Ausflug natürlich ziemlich ungünstig war.
Für die etwa 65 km von Hongkong bis Macau brauchen die sehr fixen Tragflächenboote (“Turbojet” genannt) übrigens nur etwa eine Stunde.
Die einstige portugiesische Überseeprovinz Macau wurde im Jahr 1557 als Handels- und Missionsstation gegründet, und ist die älteste europäische Niederlassung in Ostasien. 1999 ging Macau dann offiziell an China zurück. Trotzdem ist der portugiesische Einfluss noch deutlich zu erkennen. Fast alles ist (neben kantonesisch) auch in portugiesischer Sprache ausgeschildert. Auch viele Gebäude und Plätze sind Orten in Portugal nachempfunden. Etwa 600000 Menschen leben hier auf einer Fläche, die etwa ein Drittel so gross ist wie Hongkong.
Große Bekanntheit erhielt Macau aber vor allem durch die vielen Casinos und die dazugehörigen Hotels, die der Stadt den Beinamen “Las Vegas des Ostens” einbrachten.
Am größten Casino, dem Lisboa (das Casino umfasst fünf riesige Etagen) wurden wir vom Transferbus abgesetzt. Allerdings zogen wir heute das Sightseeing dem Zocken vor
Sehr zentral gelegen ist der Largo de Senado, ein schön gestalteter Platz mit vielen älteren (aber gut erhaltenen) Gebäuden, die an Spanien bzw. Portugal erinnern.
Macau`s Wahrzeichen und kulturhistorisches Denkmal sind die Ruinen der 1835 abgebrannten Kathedrale “Sao Paulo”.
Gegen Mittag fing es dann leider richtig stark an zu regnen bzw. zu gewittern, so dass wir eine sehr ausgedehnte Mittagspause in einem Cafe einlegen mussten.
Viel besser wurde das Wetter zunächst leider nicht, so dass wir nach einem etwa 30 minütigen Spaziergang zum höchsten Punkt in Macau, dem Guia-Hügel, ziemlich durchnässt den (trotz des Wetters) schönen Ausblick “geniessen” durften
Unser nächstes Ziel war dann der 338m hohe Macau-Tower, den man von fast jedem Platz der Stadt sehen kann. Er befindet sich auf einem künstliche aufgeschütteten Teil der Stadt. Von oben hat man einen 360-Grad-Blick und kann durch eine Plexiglasscheibe den Boden unter seinen Füssen sehen.
Auch für Abenteuerlustige ist einiges geboten: Neben dem höchsten Bungeejump der Welt (233m Höhe) kann man den Turm auf einem Skywalk ausserhalb des Gebäudes umrunden.
Mit leeren Mägen suchten wir auf unserem Rückweg zur Turbojet lange nach etwas Essbarem, bevor wir im Alves Cafe ganz lecker einkehrten.
Kurz vor sechs ging es dann auf gewohntem Weg zurück nach Hongkong…
…wo die Dunkelheit bereits eingesetzt hatte. Trotz immernoch starker Bewölkung war die Sicht aber heute deutlich besser. Man konnte sogar die Bergstation des Peaks sehen. Also entschieden wir uns spontan noch einmal auf den Berg zu fahren.
Kleine Geschichte am Rand: Die Asiaten lieben ihre Mobiltelefone sehr, und benutzen diese auch ständig (vor allem zum Fotografieren), aber mein Taxifahrer stellte heute einen für mich unschlagbaren Rekord auf: Insgesamt sechs Handys befanden sich am oder auf dem Display seines Taxis, und alle hat er irgendwie irgendwann mal benutzt. Nunja, er hat mich sicher zum Gipfel gebracht, das ist ja das Wichtigste.
…und genauso hatte ich mir das vorgestellt. Wie bereits gestern geschrieben hat sich mein Eindruck heute mehr als bekräftigt: So eine spektakuläre Skyline hatte ich vorher noch nie gesehen. Der Blick von oben war wirklich “breathtaking”
Bei der guten Sicht nahm ich dann natürlich noch die Skyline vom “Festland” Richtung Hongkong Island mit… auch sehr nett.
Soooo, jetzt muss ich aber schnell schlafen gehen, denn morgen gehts schon ganz früh Richtung Japan. In Osaka startet dann am Abend meine zweite Tour durch Japan. Ich bin gespannt. Hongkong war auf jeden Fall ein absolutes Highlight. Wenn ihr mal in der Nähe sein solltet, schaut unbedingt vorbei!!!
Gute Nacht und letzte Grüsse aus Hongkong