Tag 2: Abendsession in Fès

Sonntag, 03.08.: Nach dem Frühstück um 7 Uhr starteten wir direkt Richtung Fes. Die guten 4 Stunden Fahrt bis zum ersten offiziellen Sightseeing-Stopp nutze der eine oder andere Reisende um ein paar Stunden Schlaf nachzuholen. Glücklicherweise wurde uns der große Bus mit 16 Sitzen zur Verfügung gestellt, also genug Platz um sich auch mal lang zu machen.

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Richtung Osten (ins Landesinnere) fahrend, sahen wir (für mich erstaunlich) sehr viel Grün. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die meisten Marokkaner von der Landwirtschaft und dem Obst- und Gemüseanbau leben.

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Unser ersten Stopp legten wir beim alten Römerdorf “Volubilis” nahe Meknès ein. Die 25 n Chr. von Kaiser Juba dem 2. gegründete Stadt erlebte im dritten Jahrhundert seine Blütezeit, als hier bis zu 10.000 Menschen lebten. Bis Mitte des 18 Jahrhunderts waren die Gebäude teilweise sehr gut erhalten, bis ein Erdbeben der Stärke 8,5 mit Epizentrum in Lissabon (!!!) fast die ganze Stadt zerstörte.

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Die Namen zu lernen (und zu behalten) ist dieses mal nicht allzu schwer Winking smile Von links nach rechts: Tim (Brisbane), Ava (NewYork), Finno (Rödelsee), Kathryn (Perth), Volker (Ludwigsburg).

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Immer noch sehr gut erhalten sind dafür die zahlreichen Mosaike, die aufwändig und farbenfroh auf den Fußböden der Gebäude geschaffen wurden.

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Zum Mittag wurden wir in eine soziale Einrichtung eingeladen, die ausschließlich von Frauen geführt wird… gekocht wurde wieder sehr lecker. Allgemein nehmen die Mahlzeiten einen hohen Stellenwert in Marokko ein. Dabei isst das Auge immer mit. Heißt: Alles wird schön dekoriert und so auf dem Tisch platziert, dass es ein stimmiges Bild gibt.

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Tee wird von den Marokkanern zu jeder Tageszeit getrunken. Dieser wird immer frisch zubereitet und mit verschiedenen Gewürzen angerichtet.

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Gegen 16:30 Uhr kamen wir dann in Fès an, und hatten noch ein wenig Freizeit. Ich konnte Finn für ein kleines Läufchen durch die Stadt gewinnen. Leider liegt unser Hotel ziemlich weit von der schönen Medina entfernt, so dass wir durch die wesentlich unspektakulärere neue Stadt laufen mussten.

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Unser sehr “spannendes”Abendessen nahmen wir im “Palais de Fès” nahe der Medina ein. Von der Dachterrasse aus hatten wir den ersten Ausblick auf die Altstadt, die wir dann morgen erkunden werden.

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Das oben beschriebene Restaurant war wirklich etwas Besonderes: Tolle Location, leckeres und traditionelles marokkanisches Essen…

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…sowie viele Showacts, wie Musikgruppen, Zauberer oder Bauchtänzerinnen. Letztere suchten sich dann auch willige Besucher, um sie auf der Bühne zu unterstützen Winking smile Auch der Finno und ich mussten ran… wir gaben alles Smile

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Der nächtliche Blick auf die Medina in der Dunkelheit.

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Die Tanzparty ging dann auch im Bus auf dem Weg zum Hotel weiter… Insider berichten, dass auch hier der Finno noch einmal zu tänzerischer Hochform auflief Winking smile

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Soooooo, jetzt sind wir neben satt auch ziemlich müde. Wie oben geschrieben bleiben wir morgen den ganzen Tag hier in Fès und besichtigen die Altstadt.

Guuuuuute Nacht wünsche ich aber erstmal Smile

Tag 1: Casablanca City Tour

Samstag, 02.08.: Gestern Abend ging es also dann los Richtung Marokko. Unser ohnehin schon später Flug verschob sich aufgrund des schlechten Wetters noch einmal um eine Stunde, so dass wir erst gegen 3:30 Uhr morgens in unserem wirklich guten Hotel ankamen.

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Da unsere Rundreise erst heute Abend offiziell begann, hatten wir noch den ganzen Tag um Casablanca zu erkunden. Besonders groß waren dabei unsere Erwartungen nicht, denn selbst mein Reiseführer beschreibt die Stadt als “Molloch ohne größere Highlights”. Ich würde (um mal ein bisschen zu spoilern) aber sagen, dass wir das Beste draus gemacht haben.

Nach dem Frühstück starteten wir Richtung “Habous”-Viertel, das bekannt für seinen großen Markt ist. Letzteres können wir nach unserem Besuch bestätigen. Gefühlt streckt sich der Markt wirklich über das ganze Viertel aus. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich in den engen und vollen Gassen schon der eine oder andere Tourist verlaufen hat. Kaufen kann man hier wirklich alles.

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Doch eine Regel gilt hier genauso wie auf vielen Märkten in der Welt: Wer nicht handelt ist selber Schuld. Diese Regel lässt sich in Marokko auf fast alle Situationen übertragen. Selbst Strafzettel der Polizei für zu schnelles Fahren oder falsches Parken sind verhandelbar.

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Fast genauso lange wie unser Besuch auf dem Markt dauerte dann die Suche nach einem Taxi, dass uns zu unserem nächsten Ziel brachte. An dieses System musste wir uns auch erst gewöhnen. Ein Taxi, das bereits mit einer oder zwei Personen belegt ist, kann man trotzdem an die Seite winken. Fährt dieses zufällig in die selbe Richtung, in die man selber möchte, steigt man einfach mit ein. Das Taxameter ist quasi so kalibriert , dass es drei verschiedene Strecken aufzeichnet. Bis wir das erkannt hatten… puuuhhhh… bis wir dann noch ein Taxi fanden, das noch Platz für zwei hatte, und in die selbe Richtung fuhr… nochmal puuuuuhhhh. Dann muss man noch schneller sein als die ganzen Einheimischen, die mit diesem System natürlich viel vertrauter sind als wir… und dazu noch die Landessprache sprechen. Dafür sind Taxifahrten hier wirklich billig. Wir haben immer irgendwas zwischen 10 und 50 Dirham gezahlt (entspricht 1-5€).

Unser zweites Ziel heute: Der Parque La Ligue Arabe: Nett angelegt und (nach der ganzen Hektik des Marktes) für uns eine kurze Möglichkeit um mal in Ruhe durchzuatmen.

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An dieser Stelle vielleicht gleich mal ein paar Fakten zum Land: Mit über 450.000 Quadratkilometern ist Marokko deutlich größer als Deutschland, hat dafür aber nur etwa 38 Millionen Einwohner. Die Landessprache ist eine Art marokkanischer Dialekt… quasi ein Mix aus dem Arabischen, Französischen und noch etwas Undefinierbarem… Dieser Dialekt wird nur gesprochen, aber nicht geschrieben. Fast jeder Marokkaner spricht aber auch französisch und arabisch. Mit englisch kommt man nur in den sehr touristischen Gegenden weiter. Im Großraum Casablanca leben heute knapp 7 Millionen Einwohner, damit ist Sie die mit Abstand größte Stadt Marokkos. Fes, Tanger, Sale und Marrakesch liegen rund um die Million, der Rest ist deutlich kleiner.

Marokko gilt allgemein als muslimisches Land, auch wenn sich große Gruppen an Christen und Juden hier aufhalten. Daher findet man auch viele (schöne und große) Kirchen und Synagogen in der Stadt (siehe unten). Zwischen den Religionen gibt es hier keinerlei Unstimmigkeiten. Toleranz wird von allen Seiten groß geschrieben, was im übrigen auch für viele andere Dinge gilt. So dürfen sich in Marokko auch Frauen (im gewissen Rahmen) recht freizügig kleiden, wenn sie das möchten.

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Ganz im Norden an der Küste gebaut findet man das wohl größte Touristenhighlight der Stadt: Die Moschee von König Hassan dem 2. Wirklich ein riesiges Ding! Über einen Zeitraum von 7 Jahren (1986-93) bauten 35.000 Arbeiter an diesem architektonischen Meisterwerk, dessen Minarett mit über 200m das zweithöchste der Welt ist. Wir durften kurz einen Blick hinein werfen… ganz besichtigen darf man die Moschee nur am Morgen im Rahmen einer Führung. Da waren wir aber leider ein bisschen spät dran.

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Nach dem Mittagessen ließen wir uns noch an die “Corniche” (Promenade) im Nordwesten fahren. Neben dem “Nobelbereich” mit vielen Strandclubs für die Reichen und Schönen…

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…gibt es auch einen großen öffentlichen Strand. Auch da war durchaus die Hölle los, wobei im Wasser teilweise fast noch mehr Betrieb war, als am Strand.

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Wie ihr an den Bildern seht, zog es am Nachmittag ordentlich zu, und es wurde richtig schwül… Grundsätzlich waren die Temperaturen heute aber noch erträglich (so um die 30 Grad). In der Sahara wird es dann wohl noch ein bisschen wärmer werden.

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Um 18 Uhr lernten wir dann unser Gruppe kennen. Wir sind nur zu fünft. Zwei Australier, eine Amerikanerin, der Finno und ich. Unsere Reiseleitern heißt Sara, und macht einen sehr guten Eindruck.

Zum Abendessen besuchte die ganze Gruppe dann ein typisch marokkanisches Restaurant.

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“Tajine” nennt sich dieses typisch marokkanische Tongefäß, in dem in der Regel verschiedene Fleischsorten, Gemüse und Gewürze gegart werden. Mein Tajine war gefühlt mit “Minced Beef” und einem Ei. Dazu wird in der Regel Brot serviert, das man dann als eine Art “Ersatzbesteck” nutzen kann, denn in Marokko darf man selbst im Nobelrestaurant mit der Hand essen.

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Morgen geht`s weiter in östlicher Richtung nach Fes. Laut Sara sehen wir dort die beeindruckendste Medina (Altstadt) Marokkos. Wir sind schon gespannt.

Erste Grüße aus Nordafrika und gute Nacht Smile