Tag 11: Kharkhorin

Mittwoch, 28.05.: Eigentlich habe ich vor der Reise gedacht, dass die beiden Nächte im Zelt die schlimmsten werden, aber es waren bisher die schönsten. Allein schon das morgendliche Aufwachen im Grünen mit dem schönen Blick aus dem Zelt heraus haben das ein bisschen unkomfortable Liegen vergessen lassen.

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Da ich recht früh wach war, reichte die Zeit noch für einen kurzen Spaziergang.

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Nach dem Frühstück hieß es dann Abschied nehmen von unserer Gastfamilie. Wir alle hatten eine tolle Zeit hier. Die Einblicke, die wir in das Leben der Nomaden erhalten durften, werden sicherlich unvergesslich bleiben.

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Unser heutiges Tagesziel (die Stadt Kharkhorin) lag nur etwa 30km entfernt. Nach den beiden Campingnächten warteten heute wieder Jurten auf uns.

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Zum Mittag gab es im Camp heute sehr leckeres Rindfleisch.

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Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen der Erkundung der Stadt. Im Kahrkhorin-Museum konnte man alles über die Geschichte der früheren Hauptstadt der Mongolei erfahren. Neben einem großen Modell der Stadt aus dem 13. Jahrhundert, fanden sich auch viele historische Ausgrabungen, sowie Informationen zum Leben von Dschingis Khan in der Ausstellung.

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Unsere nächste Anlaufstelle war dann das beeindruckende “Erdenezuu”-Kloster. Umgeben von großen Mauern mit über 50 Türmen haben zur “Blütezeit” hier über 10.000 Mönche gelebt. Das ab 1586 erbaute Kloster wurde im Laufe der Zeit einige Male beschädigt bzw. fast zerstört. Während der Restaurierung zwischen 1796 und 1813 wurden weitere Türme hinzugefügt und das Kloster weitestgehend in den heutigen (sehr schönen) Zustand versetzt.

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Das einzige Bauwerk im tibetischen Stil ist der 1780 erbaute “Lavran”-Tempel (Bild rechts). Direkt daneben (wie hier im Blog) wurde 1799 eine 10m hohe Stupa (ebenso im tibetischen Stil erbaut).

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Zum Abschluss unserer “Citytour” besuchten wir diese drei, auf einer kleinen Anhöhe gelegenen, riesigen Tafeln, die (ähnlich einer Landkarte) die Entwicklung des mongolischen Reichs zeigen. Heutzutage müssen sich die Mongolen zum Glück keine Sorgen machen in einen Krieg verwickelt zu werden (zumindest aktuell nicht). Mit den beiden Nachbarn (Russland und China) pflegt man grundsätzlich gute Beziehungen, so dass man auch dem Thema Verteidigung keine große Aufmerksamkeit widmet. Der jährlichen Ausgaben hierfür belaufen sich auf entspannte 83 Millionen Euro. Ein Witz, wenn man bedenkt über welche Summen da gerade in Deutschland gesprochen wird.

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Von der Anhöhe aus hatte man auch einen schönen Ausblick auf die Stadt (etwa 8.000 Einwohner) und das grüne Tal des Orkhon-Flusses.

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Zum Abendessen im Camp wurde heute durchaus leckere Hähnchenbrust serviert. Natürlich mal wieder ungewürzt, aber das sind wir ja schon gewöhnt.

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Morgen fahren wir dann weiter Richtung Norden zum “Khustai”-Nationalpark. Dort soll es noch sehr viele echte Wildpferde geben. Ich freu mich drauf.

Bis morgen dann Smile

Tag 10: Nomadic Life Teil 2

Dienstag, 27.05.: Kurzer Nachtrag von gestern: Eigentlich lag ich schon fast im Bett, da ereilte mich um 22:30 Uhr die Nachricht, dass noch ein Lagerfeuer angezündet werden soll. Dazu gab es (natürlich nicht für mich) ein buntes Angebot an alkoholischen Getränken. Wie ich heute Morgen erfuhr (ich bin gegen 0:30 Uhr ins Bett) wurde später noch recht ausgelassen bis zwei Uhr getanzt.

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Doch nun zum heutigen Tag, der zunächst zwar sonnig, aber auch ziemlich windig daherkam.

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Nach dem Frühstück hatten wir ein bisschen Freizeit, die einige von uns nutzen um wieder ein paar Schritte zu gehen. Dieses mal war unser Ziel der Berg auf der anderen Seite des Tals. Leider zog es im Laufe des Vormittages immer weiter zu, und auch der heftige Wind wollte nicht nachlassen.

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Es ist wirklich unbeschreiblich mit welcher Ruhe und Entspannung hier alles abläuft. Wer hierher kommt, muss danach einfach entspannt sein!

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Oben angekommen war die Sicht aufgrund der fehlenden Sonne leider nicht ganz so schön wie gestern.

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Am Mittag waren wir dann ins Zelt unserer Gastmutter eingeladen. Aus der gestern gewonnenen Milch hatte Sie bereits Butter hergestellt.

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Für den Joghurt erhitzte Sie die restliche Mich einmal sehr stark, so dass die Masse unter ständigem Rühren immer fester wurde.

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Definitiv am aufwändigsten war die Herstellung von Käse. Hier wird die Milch sehr lange gekocht, dann Joghurt hinzugefügt und kräftig gerührt (was eine Weile gedauert hat). Wenn die Masse eine gewisse Festigkeit angekommen hat, wird diese in ein Tuch gewickelt und anschließend die restliche Feuchtigkeit herausgepresst. Wir durften bei jedem “Schritt” zwischendurch mal probieren.

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Zum Mittag gab es heute ein mongolisches Barbecue. Das arme Schaf von gestern wurde zwischenzeitlich komplett ins eine Einzelteile zerlegt, und zusammen mit Kartoffeln und Karotten für zwei Stunden in einem Topf über dem Ofen gegart. Zusätzlich zu den essbaren Zutaten wurden noch Steine hinzugefügt, die während des Garens die Temperatur im Topf gleichmäßig hoch hielten. Trotzdem bleibe ich dabei: Das Hammelfleisch und ich werden in diesem Leben keine Freunde mehr. Es ist einfach zäh, fettig und schmeckt mir so gar nicht.

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Wie uns Sena nach dem Essen demonstrierte, eignen sich die Jurten auch sehr gut als Partylocation. Wenn es draußen kalt ist oder schneit, können 20-30 Personen drinnen gut feiern. Dabei nutzen die Mongolen gerne auch Alltagsbewegungen wie Haare kämmen, ein Pferd reiten oder sich im Spiegel anschauen als “Dancemoves”. Irgendwie lustig Smile

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Den freien Nachmittag nutzten die meisten von uns um sich ein bisschen auszuruhen. Einige gingen auch ein bisschen spazieren.

Zum Abendessen gab es heute mal eine vegetarische (!!!) Nudelsuppe und Reis mit Gemüse und Schwein.

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Am Abend mussten wir dann nochmal ran, und die Schafe und Ziegen zurück zum Camp bringen. Auch heute wurde wieder ein Tier erfolgreich gejagt… aber glücklicherweise nicht geschlachtet. Die Ziege (siehe Bild unten) verlor ihr Junges leider durch einen Geierangriff. Da sie trotzdem aber noch Milch produziert wird sie regelmäßig gemolken.

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Später am Abend durften wir dann die am Mittag hergestellten Produkte testen. Der Käse hatte den recht neutralen Geschmack eines Mozarellas, war aber deutlich fester.

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Der Joghurt hat geschmeckt wie aus dem Laden…

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Es waren wirklich zwei sehr schöne, entspannte aber auch lehrreiche Tage bei der Nomandenfamilie für uns. Und unsere Gasteltern haben sich einfach toll um uns gekümmert.

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Morgen geht`s dann schon weiter. Aber zunächst freue ich mich auf eine schöne Dusche im nächsten Camp Smile

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Gute Nacht und bis morgen!

Tag 9: Zu Gast bei den Nomaden

Montag, 26.05.: Gut geschlafen haben wir heute in unserem Luxus-Jurtencamp. Passend dazu lachte natürlich auch wieder die Sonne.

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Das Frühstück glich (der Unterkunft angemessen) eher einen 5-Sterne-Restaurant. Das haben wir natürlich gerne mitgenommen.

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Die Packsituation unserer Allradfahrzeuge war in den letzten Tagen ohnehin schon kritisch. Nun musste noch irgendwo das Essen für die nächsten beiden Tage verstaut werden. Da wurde ordentlich gedrückt und gequetscht. Was nicht mehr passte, musste dann im Innenraum mitfahren.

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Relativ schnell verließen wir dann die Wüste, denn es wurde wieder grüner, und die Anzahl an Weidetieren erhöhte sich schnell.

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Nach kurzer Zeit durchquerten wir ein Gebiet, in dem sich viele Greifvögel aufhielten. Neben Adlern und Geiern konnte man auch gut das Nationaltier der Mongolei sichten, den Falken. Hier bitte ich wieder die schlechte Bildqualität zu entschuldigen, aber heute saß ich leider wieder auf einem der hinteren Sitze Sad smile

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Da kein Restaurant auf unserem Weg lag, nahmen wir unser Mittagessen mitten im Grünen ein.

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Bereits am frühen Nachmittag kamen wir dann bei unserer Gastfamilie für die nächsten Tage an. Die beiden sind super drauf und schon über 30 Jahre verheiratet. Man merkt ihnen auch an, dass sie schon einige Male Touristen wie uns Unterschlupf gewährt haben. Natürlich wurden wir wieder mit kulinarischen “Köstlichkeiten” begrüßt Winking smile

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Dann hieß es für uns alle erst einmal die Übernachtungsmöglichkeit aufzubauen. Vom Equipment her hat sich da doch einiges in den letzten Jahren getan. Das habe (sogar) ich recht zackig hingekriegt.

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Den Nachmittag hatten wir dann zur freien Verfügung. Daher sind einige von uns noch auf den gegenüberliegenden Berg gewandert. Unser “Gastvater” hat derweil schonmal die Kälber zusammengetrieben. Natürlich können sich diese auch hier komplett frei bewegen, und daher schonmal ein paar Meter weggelaufen sein.

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Das Aufstieg ging recht fix…

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…und oben hatte man eine tolle Aussicht über das komplette Tal. Leider kann ich hier nur Bilder und Text posten, aber keine Geräusche… und selbst wenn, dann würdet Ihr jetzt nix als Ruhe hören. Genauso hatte ich mir die Mongolei vorgestellt.

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Vor dem Abendessen warteten noch ein paar Aufgaben auf uns:

1. Die Kühe zusammentreiben und Richtung Camp zu bringen.

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2. Kühe melken! Jeder durfte mal ran. Nach zwei, drei Anläufen ging das eigentlich ganz gut.

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3. Schafe zusammentreiben und zum Camp zurückführen.

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Vor der letzten Aufgabe wurde Nudelsuppe mit Rindfleisch serviert. Natürlich wieder ziemlich ungewürzt, aber da können wir inzwischen ganz gut nachhelfen.

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Obwohl es um uns rum heute ganz schön gedonnert hat, blieb es so gut wie trocken.

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4. (und letzte Aufgabe) Das markierte Schaf aus der Herde isolieren und fangen. Hat ein bisschen gedauert, denn die sind flinker als man denkt. Das unglückliche Tier (siehe Bild unten) wurde direkt geschlachtet und morgen für uns zubereitet. Bei Schlachten habe ich selbstverständlich nicht zu geschaut. Wie ich aber mitbekommen habe, wird dem Tier mit einem gezielten Griff die Schlagader abgedrückt, so dass es sofort die Bewusstlosigkeit verliert und somit nicht leiden muss. Das hat mich dann ein wenig beruhigt… und wenn ich außerdem bedenke wie gut es den Tieren hier bis zu ihrem Ableben geht, dann ist das schon in Ordnung.

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Um meinen heutigen Blogeintrag zu schreiben, habe ich mir mal ein schönes, sonniges Plätzchen vor meinem Zelt gesucht. Es gibt schlechtere Orte um zum “arbeiten”, oder?  Winking smile

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So, jetzt schau ich mal wie die erste Nacht im Zelt wird… ich werden berichten Smile Gute Nacht!

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Tag 8: Der letzte Tag in der Wüste Gobi

Sonntag, 25.05.: Zur Mitte unserer Reise hat uns der Sommer so richtig eingeholt. Sogar morgens um sieben Uhr war es schon richtig warm… und es soll ja bis zum Ende der Tour noch deutlich wärmer werden.

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Die Hauptreisezeit für die Mongolei ist in der Regel zwischen Juni und August, daher sind wir gerade noch in der Nebensaison unterwegs. Gut für uns, denn wir treffen nur vereinzelt auf andere Touristen. Gestern war mal eine Gruppe dabei. Ansonsten sind wir bisher in den Camps fast immer allein gewesen. Dass sich das bald ändern wird, konnten wir heute Morgen sehen. Denn man war gerade dabei den Platz um einige Jurten zu erweitern.

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Unser letzter Tag in der Wüste Gobi startete nicht einer kurzen Fahrt zu einem benachbarten Wald. Wir (Mitteleuropäer) würden eher sagen, dass es sich dabei um eine Wüste mit ein paar Pflanzen gehandelt hat, aber für die Gobi, war das gewiss schon ein Wald. Nach einer kurzen Erklärung von Sena konnten wir das Gebiet auf eigene Faust erkunden.

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Die “Hauptattraktion” des Waldes ist der Gelbkopfspatz (Bild rechts), der wohl sehr selten ist, aber in diesem Wald noch recht oft angetroffen werden kann. Außerdem konnte man mit ein bisschen suchen noch einige Eidechsen, Nagetiere und weitere Vögel sehen.

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Bis zum Mittagessen war es noch ein gutes Stück zu fahren, doch dann tauchte mal wieder (wie aus dem Nichts) mitten in der Wüste ein kleiner und leblos scheinender Ort auf. Keine Ahnung wer hier freiwillig lebt, mitten im Nirgendwo und drei Stunden entfernt von der nächsten Stadt bzw. Ortschaft.

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Bei den (gefühlt) 150 Menschen, die in den Orten leben, ist es für mich umso erstaunlicher wie viele Restaurants es doch gibt. Und auch die Supermärkte sind durchaus gut bestückt und bieten alles, was man benötigt.

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Mindestens genauso erstaunlich weiterhin: Die vielen Produkte aus deutschen Landen… warum auch immer die hier am Ende der Welt in den Regalen stehen!

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Im Restaurant nebenan schaffte es eine Köchin innerhalb von kürzester Zeit 14 Reisende, eine Reiseleiterin und 3 hungrige Fahrer satt zu machen. Die mit Rindfleisch oder Gemüse gefüllten frittierten Dumplings (Khuushhuur gennant) sind eine Spezialität der Mongolei, die vor allem bei nationalen Festen serviert werden. Sehr lecker, aber auch füllend!

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Weiter ging unsere Fahrt durch die Steppe der Gobiwüste. Heute waren wir fast ausschließlich auf sehr hügeligen, unbefestigten “Straßen” unterwegs.

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Und wie doof haben dieser Kamele geschaut, als wir an Ihnen vorbeigefahren sind… mindestens genauso doof wie wir sie angesehen haben Winking smile

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Unser heutiges Camp ist wohl mit Abstand das größte, in dem wir bisher gehaust haben. Hier ist man offensichtlich auf die Hauptsaison schon vorbereitet. Dafür ist es aber sehr schön an einem kleinen Fluss gelegen.

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Ein kurzer Fußmarsch am späten Nachmittag führte uns zur historischen, buddhistischen Tempelanlage “Ongiin Chiid”. Ab dem Jahr 1760 lebten hier bis zu 1.000 Mönche gleichzeitig. 1937 wurde der gesamte Komplex während des stalinistischen Terrors in der Mongolei vollständig zerstört. Heute sind leider nur noch einige Ruinen übrig geblieben. Zwischenzeitlich begann man allerdings wieder mit dem Aufbau, der sich allerdings aufgrund der sehr begrenzten Mittel hinziehen wird.

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Beim bisher besten Abendessen wurde heute wirklich alles serviert, was die mongolische Küche so hergibt. Lecker wars!

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Zum Abschluss des Tages wurden uns noch viele traditionelle mongolische Kostüme und Trachten vorgeführt.

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Die nächsten beiden Tage übernachten wir bei einer Gastfamilie, daher ist es wohl sehr unwahrscheinlich, dass ich hier etwas hochladen kann… dann aber bestimmt in drei Tagen wieder.

Letzte Grüße aus der Gobi-Wüste Smile

Tag 7: Bayan Zag

Samstag, 24.04.: Heute Morgen war es richtig angenehm als ich um 6:30 Uhr die Tür unserer Jurte öffnete. Frühstück gibt es in der Regel immer zwischen 7 und 8 Uhr, Abfahrt ist dann eine Stunde später.

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A Propos Abfahrt: Heute wurde bei den Fahrzeugen ein bisschen getauscht, so dass ich für die kommenden Tage mit Danita, Veronika, Kelly, Sena und Tuksu (Fahrer) im Wagen Nr.1 unterwegs sein werde.

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Unsere morgendliche Fahrt stand ganz unter dem Motto “Tiere”. Zunächst stoppten wir an eine Wildtiertränke. Da es in den kommenden Tagen sehr warm werden soll muss diese regelmäßig mit Wasser befüllt werden. Das übernahmen wir heute.

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Bei Durchqueren eines Felsengebietes suchten wir eine Weile nach Bergziegen. Leider vergeblich Sad smile

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Ein bisschen mehr Glück hatten wir ein wenig später im Steppengebiet. Die Schwarzschwanzgazelle ist eine von zwei heimischen Gazellenarten. Die zweite hat (wie man sich schon denken kann) ein weißes Schwänzchen Winking smile

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Unser nächster Anlaufpunkt war dann eine Wildpferdtränke, aber hier hatte bereits jemand vor uns das Wasser für die Tiere eingelassen.

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Bis zu unserem Mittagessen lagen nun noch zwei “mongolische Straßenblockaden” vor uns (siehe unten). Beide konnten glücklicherweise durch mehrfaches Hupen aufgelöst werden Winking smile

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Während bei der ersten “Blockade” nur 5 Pferde im Weg standen, waren es bei der zweiten locker 300 Schafe und Ziegen. Insgesamt gibt es in der Mongolei über 23 Millionen Schafe und 4 Millionen Ziegen… und das bei nur 3,5 Millionen Einwohnern.

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Zum Mittag gab es Nudelsuppe mit Hammelfleisch (natürlich). Über das Essen habe ich ja bereits einiges geschrieben. Egal welches Fleisch einem schmeckt oder nicht: Gewürzt wird in der Mongolei allgemein gar nix. Wir kippen da jedes mal ordentlich Pfeffer, Salz, Soja- oder Chilisauce drüber um entweder den Hammelgeschmack zu übertünchen, oder überhaupt etwas zu schmecken.

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Am Nachmittag erreichten wir dann unser Endziel für heute, Bayan Zag. Der Ort errang weit über die Landesgrenzen hinweg große Berühmtheit, da unter den roten Gesteinsschichten unglaublich viele Dinosaurierfossilien gefunden wurden. Immer weiter werden die Schichten abgetragen, denn man vermutet noch viele weitere Fossilien in dieser Gegend.

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Die Besucher erinnert der Ort sehr stark an den Grand Canyon, oder das Monument Valley. Auf jeden Fall sehenswert!

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Nur wenige Fahrminuten oberhalb von Bayan Zag, liegt unser heutiges Camp, das ein bisschen größer und besser ausgestattet daherkommt, als die bisherigen. Wir machen das bisher immer an den Betten, dem Essen und den sanitären Einrichtungen fest.

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Zum Sonnenuntergang fuhren wir noch einmal hinunter zu den roten Felsen, die in dieser Abendstimmung noch ein bisschen roter wirkten. Am Rand des Gebietes wurde eine 15 Kamel starke Karawane aus dem roten Gestein erschaffen, die durchaus beeindruckt.

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Unsere Tage hier sind ganz schon vollgepackt. Da bleibt zumeist nur wenig Freizeit. Unsere Reiseleiterin Sena macht Ihre Sache aber wirklich gut und schaut immer, dass das Programm für alle passt. Und das tut es eigentlich immer, denn die Gruppe macht gut mit und versteht sich auch untereinander super. Auf jeden Fall freuen wir uns nun auf die zweite Woche unserer Tour.

Gute Nacht und bis morgen dann Smile

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Tag 6: Die Sanddünen der Gobi-Wüste

Freitag, 23.05.: Zwar war es heute Morgen noch ein bisschen bewölkt, dafür aber schon deutlich wärmer als gestern. Im Laufe des Tages sollte es dann richtig angenehm werden (bis zu 23 Grad und größtenteils sonnig).

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Das Frühstück hier im Camp ist wirklich sehr lecker und vielfältig. Sogar Spiegeleier und Omeletts sind im Angebot.

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Den Morgen hatten wir zur freien Verfügung. Obwohl wir abends nochmal die Möglichkeit hatten, die Dünen zum Sonnenuntergang zu besteigen, wollten einige aus der Gruppe diese schonmal am Morgen erklimmen.

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Die 2,3 Quadratkilometer große Wüste Gobi ist das sechstgrößte Trockengebiet der Welt, und besteht aus vielen zusammenhängenden Wüstengebieten in China und der Mongolei. Sie ist zwar nicht die trockenste Wüste der Welt, dafür aber die mit den größten Temperaturunterschieden. Im Winter wird es gerne mal an die –40 Grad, um Sommer sind +35 Grad keine Seltenheit. Das Dünenfeld “Kohngoriin Els” (auf dem wir uns heute bewegten) ist ein etwa 180km langes und bis zu 200m hohes Band aktiver Wandersanddünen, dass sich aufgrund des Windes kontinuierlich Richtung Osten bewegt.

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Der Aufstieg die 200m hinauf ist von der Strecke her nicht besonders weit, aber durch den tiefen Sand und die ordentliche Steigung schon ein wenig anstrengend gewesen.

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Vor kurzem hat hier wohl jemand einige Sandskulpturen gefertigt (Bild unten rechts). Material hierfür hatte er ja genug.

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Zurück in unserem Camp hatten wir noch ein wenig Zeit bis zum Mittagessen, die wir mit ein bisschen Sport überbrückten.

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Heute gabs zum Mittag mal kein Hammelfleisch, sondern Hähnchencurry, Was ein Segen Smile

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Am Nachmittag besuchten wir eine mongolische Nomadenfamilie. Geduldig beantwortete die Dame des Hauses dann auch unsere Fragen. Doch zunächst einmal wurden wir in der Jurte willkommen geheißen und “verköstigt”. Zu Trinken gabs es den traditionellen mongolischen Airag (fermentierte Kamelmilch) und eine Art Wein. Da in beide Getränke einen gewissen Alkoholgehalt auswiesen, war ich da direkt raus. Den anderen hat es wohl aber auch nicht geschmeckt. Dazu gab es ziemlich feste Backwaren, kleine Süßlis oder eine Art Kamelmilch-Lemon-Teig (den habe ich mal probiert Winking smile)… auch kein Highlight!

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In der Jurte gibt es klare Regeln. So werden Gäste immer auf die Westseite (vom Eingang links) gebeten. Das männliche Familienoberhaupt sitzt an der Nordseite mit Blick auf den (südlich liegenden) Eingang. Der Platz für die Damen befindet sich (wie auch die Küche) auf der Ostseite des Gers.

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Etwa zwei bis dreimal pro Jahr wechseln die Nomaden Ihren Platz, je nach Wetterlage. Hinzu kommt noch, dass die im Besitz befindlichen Tiere (im Falle dieser Familie waren es 80 Kamele sowie einige Ziegen und Schafe) immer genug Futter auf den (in der Regel reichlich vorhandenen) Weideflächen finden. Ist dies nicht mehr der Fall, zieht die Familie ebenso weiter. Die Jurte ist normalerweise in ein bis zwei Stunden zusammengepackt, und wird mit dem Auto zum nächsten Aufenthaltsort gebracht (der auch deutlich über 100km entfernt sein kann). Bis vor etwa 30 Jahren wurde die komplette Ausrüstung noch von Kamelen transportiert. Da fast 99% aller Mongolen lesen und schreiben können, tat sich für uns noch die Frage nach der Schule für die Kinder auf. In der Mongolei besteht nämlich eine Schulpflicht bis mindestens zum achten Schuljahr. Die Lösung ist genauso einfach wie erstaunlich: Alle Nomaden mit schulpflichtigen Kindern besitzen noch eine zweite Jurte in dem Schulort der Kinder, in dem dann ein Elternteil mit dem Kind wohnt. An den Wochenenden und in den Schulferien lebt die Familie dann gemeinsam auf dem Land.

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Der Star unseres Jurtenbesuches war auf jeden Fall die kleine Enkelin der Hausmutter. Sie genoss den Besuch der vielen Touristen richtig und hatte gar keine Berührungsängste.

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Einige aus der Gruppe nahmen noch die Möglichkeit wahr, ein bisschen auf den hauseigenen Kamelen “zu reiten”.

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Nach einem kleinen Spaziergang an den Dünen ging es dann zunächst zurück zu unserem Camp, denn das Abendessen wartete schon auf uns.

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Wie oben bereits angekündigt traten wir abends noch einmal den Weg auf die Khongoriin Els-Dünen an.

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Doch leider versteckte sich die Sonne zum falschen Zeitpunkt hinter den Wolken. Die Dünen und die entsprechende Aussicht waren trotzdem ein echtes Highlight.

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Morgen geht`s schon weiter Richtung Bayanzag, wo nach einer langen Fahrt am Abend noch eine schöne Wanderung auf dem Programm steht.

Nach dem tollen Tag heute freue ich mich nun aber auf die nächste Jurtenübernachtung Smile

Tag 5: Yolyn Am

Donnerstag, 22.05.: Auch heute Morgen wars noch ganz schön kalt, da tat unsere kleine Heizung in der Jurte gute Dienste.

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Nach dem Frühstück fuhren wir mit den Autos zum Startpunkt der geplanten Wanderung im Yolyn Am-Tal. Mit mir im Auto sind übrigens immer mein Zimmerkollege Roy, Kelly, Kostya, Julia und natürlich unser Fahrer Taiwan. Heute durfte ich mal auf dem Beifahrersitz Platz nehmen, und konnte daher ein paar mehr Bilder während der Fahrt machen. Da wir auf etwa 2.500m Höhe starteten, durften wir natürlich komplett bei Schnee wandern. Übrigens: der höchste Berg des Landes (Cuiten-Gipfel) ist mit 4.374m fast doppelt so hoch.

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Wir wanderten nur etwa zwei Stunden, aber die Gegend war wirklich sehr schön. Dazu waren wir gefühlt die einzigen Wanderer im Tal.

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Leider gab es auch nicht wirklich viel Wildlife zu sehen, denn eigentlich leben in dem Tal viele (Raub-)Vögel, Wild und Nagetiere.

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Im lokalen Restaurant eines kleinen Dörfchens nahmen wir unser alltägliches “Hammel-Mittagessen” ein. Dieses mal gab es Hammel-Dumplings mit Kartoffelsalat. Ging sogar geschmacksmäßig.

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Den Nachmittag verbrachten wir dann wieder im Auto. Heute fuhren wir fast ausschließlich auf unbefestigten Straßen und durch das Gelände, dafür aber durch tolle Landschaften der Südmongolei. Hier bitte ich die schlechte Qualität der Bilder zu entschuldigen, aber ich musste immer durch die “dauerberegnete” Windschutzscheibe fotografieren.

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Am Abend war dann unser heutiges Tagesziel, die Wüste Gobi, in Sicht. Zur Wüste selbst schreibe ich bestimmt morgen ein bisschen mehr.

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Bei der Ankunft im “Gobi Anar Ger Camp” regnete es leider in Strömen. Ab morgen soll das Wetter allerdings nach und nach besser werden. Ich hoffe mal, dass Sena`s Wettervorhersage hier genauso zutreffend ist, wie in den letzten Tagen auch. Zum Abendessen wurde heute Reis mit Gemüse und Rindfleisch serviert. Geht doch Winking smile

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Für morgen ist der Besuch einer Nomandenfamilie geplant, und natürlich werden auch die Sanddünen der Gobiwüste besichtigt. Ich bin gespannt.

Bis morgen dann und mal wieder viele Grüße Smile

Tag 4: Schnee im Süden

Mittwoch, 21.05.: Meine erste Nacht in der Jurte war ein bisschen unruhig, was den Vorteil hatte, dass ich pünktlich zum Sonnenaufgang (etwa um 5 Uhr) wach war. Laut unserem Fahrer hatte es heute Morgen deutlich unter 0 Grad… Ja, war schon frisch… aber ich finde, das Aufstehen hatte sich gelohnt.

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Pünktlich um 8 Uhr startete dann unser kleiner Konvoy weiter Richtung Süden, vorbei an zahllosen Schaf-, Kuh-, Ziegen- und Kamelherden. Von den Tierhaltern ist in der Regel weit und breit nichts zu sehen. Wirklich erstaunlich, dass da kein Durcheinander entsteht und die Besitzer ihre Tiere immer wieder finden, obwohl diese sich frei bewegen können.

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Bis auf die Schlange und einige Geier haben wir ansonsten noch nicht wirklich viele wilde Tiere gesehen, aber das kommt hoffentlich noch (vielleicht schon morgen). Mein größter Wunsch wäre es natürlich einen hier ansässigen Schneeleoparden zu sehen, aber leider wurde mir schon mehrfach mitgeteilt, dass die Wahrscheinlichkeit hierfür gegen 0 geht, da sich dieser eher im Hochgebirge aufhält. Sad smile 

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Zum Mittagessen in einem kleinen lokalen Restaurant, gab es heute ein mongolisches Nationalgericht. “Tsuivan” ist ein Mix aus Bandnudeln mit ein bisschen Gemüse und meinem “Lieblingsfleisch” Hammel. Irgendwie kann ich mich an diesen leicht moderigen Geschmack nicht gewöhnen Sad smile

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An Nachmittag wurde das Wetter dann leider deutlich schlechter. Erst fing es an zu regnen, dann kam auch noch Schnee dazu. Das war für unseren Fahrer bei diesen löchrigen und rutschigen Straßen schon eine Herausforderung. Von den etwa 6.000km befestigten Straßen in der Mongolei ist auch nicht einmal die Hälfte asphaltiert… und das heißt dann auch nicht, dass diese Straßen in einem guten Zustand sind. Auch der Zugverkehr ist hier im wahrsten Sinne des Wortes “ausbaufähig”. In der Regel beschränkt sich alles auf die transmongolische Eisenbahn, die von Moskau bis nach Peking fährt, und dabei einmal (wie der Name schon sagt) die Mongolei durchquert.

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Ein solch doofes Wetter eignet sich natürlich für einen Museumsbesuch. Glücklicherweise lag au unserem Weg das ziemlich neu gebaute Naturmuseum.

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Das absolute Highlight sind dabei drei sehr gut erhaltene Dinosaurierskelette, sowie viele weitere Überreste der längst ausgestorbenen Urzeitspezies. Seit den 1920er Jahren wurden in der Mongolei zahlreiche spektakuläre Funde getätigt, darunter beispielsweise auch einige Dinosauriereier und Skelette von Jungtieren. Aufgrund des frühen warmen und feuchten Klimas der Region, das später trocken und kühl wurde, sind die Überreste zum großen Teil sehr gut erhalten.

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Bei der Ankunft in unserem heutigen Camp hatte es zwischenzeitlich richtig stark angefangen zu schneien.

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Zu Glück hat unsere Jurte heute eine kleine Heizung. Übrigens: Die Tür der Jurten ist immer Richtung Süden gerichtet. Die Betten stehen jeweils auf der Ost- bzw. Westseite der Jurte. Für größere Jurten gibt es noch weitere wichtige Regeln, die ich sicher bei unserem Besuch bei der Gastfamilie näher belechten werde.

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Heute gab es (endlich) mal Rind zum Abendessen. Mit Abstand das beste Essen bisher auf der Rundtour.

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Nach dem Abendessen zeigte uns Sena noch ein lustiges mongolisches Kinderspiel. Dabei muss man durch Schnipsen zwei gleiche Teile zur Karambolage bringen, ohne dabei ein drittes Teil zu berühren. Klingt einfach, ist aber gar nicht so leicht.

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Hier nochmal eine kurze Orientierung für Euch, wo wir uns gerade befinden (wir sind ja in Ulan-Bator gestartet). Gute 700km hauptsächlich Richtung Süden haben wir inzwischen hinter uns gebracht.

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Morgen früh steht eine größere Wanderung inkl. (hoffentlich) Tiersichtungen auf dem Programm… leider soll es auch auch morgen noch ziemlich frisch und verschneit bleiben. Aber wir bleiben mal positiv.

Gute Nacht und bis morgen Smile

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Tag 3: Ab geht`s ins Hinterland

Dienstag, 20.05.: Heute Morgen ging es also los auf unsere Rundreise. Dazu wurden wir auf drei Allradfahrzeuge aufgeteilt.

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Um noch ein paar Snacks für die heute lange Fahrt zu besorgen, stoppten wir kurz an einem Supermarkt, an dem es erstaunlich viele deutsche Produkte zu erwerben gab… warum auch immer.

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Auf unserem Weg Richtung Süden nach Baga Gadzrin Chuluu fuhren wir zunächst noch auf durchaus ordentlichen, asphaltierten Straßen, die aber im Laufe der Zeit immer löchriger wurden.

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Mitten im Nirgendwo tauchte dann ein kleines Örtchen inkl. Minimarkt und Restaurant auf, in dem wir direkt unser Mittagessen einnahmen.

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Heute auf dem Speiseplan: (Ziemlich fettige) Hammelrippchen mit Reis und ein bisschen Salat. Ich habe wirklich selten so viel Fett an ein paar Stückchen Fleisch gesehen. Hatte man dieses (Fleisch) aber mal freigelegt, konnte man es eigentlich ganz gut essen. Übrigens: Die Nomaden essen das Fett immer mit, und “verschwenden” beim Schlachten eines Tieres nichts. Daher wird das Fleisch auch nie gebraten, sondern meistens gekocht. Das Fett gibt viele Kalorien ab, daher wird es immer mitgegessen (zumindest von den Nomaden).

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Nach dem Mittagessen stoppten wir noch an einem (für die Mongolen sehr wichtigen) Kloster. Von innen (Fotografieren leider nicht erlaubt) sah es deutlich schicker aus, als von außen. Dazu lagerten hier sehr viele uralte (bis zu 1.000 Jahre) alte Bücher und Schriften.

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Nun ging es endlich in den landschaftlich schönen Bereich über. Daher verließen wir die zwischenzeitlich sehr löchrige Straße.

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Wir stoppten an ein paar schönen Felsformationen um einige kleine Wanderungen bzw. Spaziergänge zu machen. Außer uns war niemand weit und breit unterwegs. Also hatten wir die ganze Natur für uns allein.

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Neben vielen Kühen, Schafen, Ziegen und Yaks finden sich auf den riesigen Weideflächen unzählige Pferde. Ich dachte immer, das wären alles Wildpferde, doch (so erzählte uns Senna) die meisten wäre wohl schon im Besitz von Menschen, auch wenn sich die Tiere komplett frei bewegen können.

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Grundsätzlich teilt man die Mongolei in folgende geografische Zonen ein (geordnet von feucht nach trocken):

Gebirgstaiga, Waldsteppe, Trockensteppe, Alpine Vegetation, Halbwüste und Wüste. Wir waren heute zum größten Teil in der Waldsteppe unterwegs. Da war zumindest hier und da noch ein bisschen grün zu sehen…

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Mir völlig unbekannt war die Anwesenheit von giftigen Schlagen in der Mongolei, wie z.B. diese mongolische Viper, die wir fast übersahen.

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Erst gegen 20 Uhr erreichten wir das erste Jurtencamp der Tour. Wobei die Jurten (in der Mongolei nur kurz “Ger” genannt) ziemlich neu und modern waren. Ungefähr 40% der Mongolen leben aktuell in solchen Behausungen. Der größte Teil davon sind natürlich die Nomaden. Sicherlich werde in den nächsten Tagen noch einiges über diese interessanten Zeltbauten berichten.

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Zum Abendessen wurde heute Ziegenfleisch serviert. Das war deutlich leckerer als der Hammel von heute Mittag.

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Nach einem langen Tag freuten wir uns heute alle auf die erste Nacht im Ger. Ziemlich frisch ist es draußen, und die Gers sind nicht beheizt…

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Na dann schaue ich mal wie ich heute Nacht schlafen werde.

Gute Nacht und bis morgen Smile

Tag 2: Ulan-Bator und Umgebung

Montag, 19.05.: Der heutige Tag begann mit einem kurzen Orientierungsspaziergang.

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Nachdem und Sena (Bild oben links) alle wichtigen Restaurants, Banken und Supermärkte in unmittelbarer Umgebung  gezeigt hatte, liefen wir noch zum “Main Square” der Stadt, wo sich neben einigen Museen auch ein paar historische Gebäude Ulan-Bators befinden. Glücklicherweise machte das Wetter gut mit (Sonnenschein und 23 Grad Celsius maximal heute). Grundsätzlich ist das Wetter in der Mongolei sehr besonders. Über die kalten Winter habe ich ja gestern bereits berichtet. Kalt heißt in der Mongolei aber nicht gleich Schnee, denn den gibt es hier nur sehr selten. Allgemein fällt in der Mongolei nur sehr wenig Niederschlag, und wenn, dann fällt dieser zu 80% als Regen in den Monaten Juli uns September. Deshalb ist auch die Luftfeuchtigkeit sehr niedrig, weshalb sehr warm und sehr kalt sich trotzdem recht angenehm anfühlen. Temperaturschwankungen von bis zu 30 Grad innerhalt eines Tages sind keine Seltenheit.

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Sehr stolz kann ich verkünden, dass ich an Tag 2 schon alle Namen kann Smile Los geht`s von links nach rechts (stehend):

Mya (Alaska), Yun-Hai (England), Suz (Kanada), Sophie (Dänemark), Veronika (Norwegen), John (England), Kelly (USA), Ashley (Australien), Roy (Holland). Vordere Reihe: Danita (Kanada), Volker (Ludwigsburg), John (Kanada).

Leider fehlen immer noch zwei Personen. Keiner weiß wo die beiden abgeblieben sind. Es ist wohl ein Pärchen. Alle anderen der Gruppe sind allein unterwegs.

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Der Reiseanbieter G-Adventures unterstützt bei jeder Tour eine wohltätige Einrichtung. In diesem Fall ist es das Smile-Cafè, in dem Menschen mit Down-Syndrom arbeiten. Tolle Sache, wie ich finde!

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Ist man in der Mongolei unterwegs begegnet einem der Name Dschingis Khan ständig. Hier gilt der Begründer des mongolischen Reichs als absoluter Volksheld. Anfang des 13. Jahrhunderts vereinigte er die mongolischen Stämme und eroberte weite Teile Zentralasiens und Nordchinas. In vielen anderen Ländern (z.B. in Russland) gilt er allerdings als Kriegstyrann und Massenmörder…

Ihm zu Ehren wurde 2008 eine 30 Meter hohe Statue aus 250 Tonnen Edelstahl gebaut. Es ist mit Abstand das höchste Reiterstandbild der Welt. Die Statue steht auf einem 10 Meter hohen Sockel in dem sich einige Souvenirgeschäfte und Restaurants befinden.

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Kleines Highlight: Über einen Fahrstuhl oder einige Stufen gelangt man auf Rücken des Pferdes, und weiter auf eine Aussichtsplattform, die sich auf dem Kopf des Pferdes befindet. Sehr cool.

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Wer möchte, kann hier auch ein paar Minuten auf einem Kamel reiten, oder einen Adler auf den Arm nehmen… Hat selbstverständlich aber niemand aus der Gruppe gemacht.

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Am späteren Nachmittag fuhren wir dann weiter zum Terelj Nationalpark. Ziemlich riesig und sehr beeindruckend fanden wir den “Turtle Rock”, der (von der Seite aus betrachtet) einer Schildkröte durchaus ähnlich sieht.

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Ein kleiner Aufstieg war da dann noch zum Mediationskloster des Parks.

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Von oben aus hatte man einen schönen Ausblick auf das Tal des Nationalparks. Es wäre sogar richtig entspannend ruhig gewesen, wenn nicht die ganzen anwesenden Chinesen so einen Krach gemacht hätten :-/

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Unser Abendessen nahmen wir im Restaurant des Hotels ein. Da gab es eine gute Auswahl an Hähnchen-Gerichten. Mich würde aber schonmal interessieren, was sich hinter Stir-fried SHIT HOUSE verbirgt. Aber vielleicht will ich`s lieber doch nicht wissen Smile with tongue out

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Übrigens: In der Mongolei zahlt man in “Tubrik”, wobei ein Euro etwa 4.000 Tubrik entspricht. Der größte Schein sind 20.000 Tubrik, also 5€. Da kriegt man ganz schön viele Scheine von der Wechselstube wenn man 250€ umtauscht.

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Morgen geht`s dann endlich los ins Hinterland. Die zwei Tage Ulan-Bator waren o.k., aber wir alle sind für die Rundtour, und damit die Natur hergekommen.

Wann ich hier wieder was posten werde, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Wenn es irgendwo einen Hotspot geben sollte, lade ich selbstverständlich etwas hoch. Ich bin mal guter Dinge. Smile

Grüße und bis bald dann!