Tag 10: Partytime in Orchha :-)

Sonntag, 23.12.: Heute Morgen verließen wir ganz entspannt erst gegen 10:30 Uhr unsere schöne Unterkunft in Alipur Richtung Orchha. Zu fahren waren etwa nur zwei Stunden…

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…dann hatten wir unser Tagesziel schon erreicht. Toll am Fluss und den historischen Memorialgebäuden Orchha`s gelegen bezogen wir schnell unsere “Deluxe-Zelte” (so der offizielle Name laut Hotel).

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Nach einem guten Mittagsessen im Hotelrestaurant ging es zügig zu Fuss Richtung Stadtkern. Mit etwa 12000 Einwohnern ist Orchha im besten Falle eine Kleinstadt. Entsprechend überschaubar und relativ entspannt kommt das Örtchen auf den ersten Blick daher, auch wenn auf den Straßen doch einiges los war.

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Das bedeutendste Bauwerk der Stadt ist sicherlich der riesige und vielräumige Fürstenpalast (Raja Mahal). Er wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaut und im 17. Jahrhundert um einen repräsentativen Anbau erweitert. Große Teile der Decken und Wände der Repräsentationsräume sind mit Malereien bedeckt, die zumeist Kriegs- und Jagdszenen sowie religiöse Themen zeigen.

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Der Palast war glücklicherweise bis zum obersten Geschoß begehbar, so dass ein einige schöne Aussichten hatte.

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Auch in Orchha kommen offensichtlich nicht zu viele Touristen vorbei, weshalb wir direkt wieder von anwesenden Schulklassen in Beschlag genommen wurden.

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Ein bisschen außerhalb des Palastes durften wir dann diesen traumhaften Sonnenuntergang von ein paar Felsen im Fluß aus betrachten.

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Am Abend besuchten wir dann noch eine Hindu-Zeremonie im Tempel von Orchha. Leider durften im Inneren des Tempels keine Fotos gemacht werden. Unser lokaler Guide brachte uns jedoch sehr ausführlich und anschaulich den hinduistischen Glauben weiter. So gibt es im Hinduismus nicht einen, zwei oder drei Gottheiten, sondern 33 Millionen zu denen gebetet wird. Es ist des weitern nicht möglich zum Hinduismus zu konvertieren. Nur wer durch seine Vorfahren quasi in diese Religion hineingeboren wird, kann ein Hindu werden. Der Hinduismus allgemein versteht sich als Religion der Freiheit. Anders als beispielsweise beim Islam gibt es keine festen Zeiten für die Gebete. Wer möchte kann den Tempel jeden Tag aufsuchen um zu beten, wer nicht will betet eben nur einmal pro Woche, einmal pro Monat, oder noch seltener.

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Auf der Dachterrasse des kleinen Restaurants, bei der wir zum Abendessen eingekehrt waren, überraschte man uns noch mit einem kleinen Feuerwerk… nett!

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Irgendwann entschied sich ein Mitarbeiter des Restaurant laute indische Musik anzuschalten… Das motivierte zunächst Debra, dann auch noch David zu tanzen…

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…und das “Unheil” nahm seinen Lauf Zwinkerndes Smiley 

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Lustig war sie, unsere kleine spontane Tanzparty auf der Dachterrasse Smiley

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Ich werde jetzt auch mal in mein komfortables Zelt verschwinden. Heute hat die letzte “Zimmerrotation” stattgefunden. Für die nächsten Nächte wird David das Zimmer mit mir teilen, bzw. heute das Zelt.

Gute Nacht Smiley

Tag 9: Die “Tiger”-Safari

Samstag, 22.12.: Heute hatten wir ein straffes Programm vor uns, da unsere Aktivitäten alle mindestens zwei Stunden (mit dem Bus) von unserem Ausgangs- und Endpunkt Alipura entfernt waren. Bei absolutem Traumwetter setzen wir uns gegen 8 Uhr Richtung Khajuraho in Bewegung.

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Etwa zwei Stunden später hatten wir die Tempelstadt erreicht und  wollten gerade mit der Besichtigung starten… als nach der ersten Toilettenpause des Tages aber einmal durchgezählt wurde, fiel uns schnell auf, dass wir Susi wohl im Hotel vergessen hatten. “It is the first time in my life, that I left someone behind” sagte Ruby ein wenig durcheinander, und griff sogleich zu ihrem Handy. Schnell hatte Sie aber alles geklärt… Susi kam später nach und konnte sich am Nachmittag noch die Tempel ansehen. Alle anderen hatten dieses Vergnügen bereits am Morgen Smiley

Eigentlich ist Khajuraho (25000 Einwohner) eine ganz normale Kleinstadt mitten im Nichts. Trotzdem gibt es hier inzwischen einen Flughafen, der von Delhi mehrmals wöchentlich angeflogen wird. Der Grund dafür sind die insgesamt 25 Tempel, die zwischen 950 und 1050 erbaut wurden, und aufgrund der abgelegenen Lage fast komplett von muslimischer Zerstörung bewahrt blieben.

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Die Architektur ist bei allen Tempeln ungefähr gleich: Über einem hohen Sockel erhebt sich eine Terrasse, auf der man den Tempel umrunden kann. Hindus tun dies übrigens immer im Uhrzeigersinn. Wie in allen Tempeln herrscht im Innenraum Schuhverbot. Über eine Vor- und Haupthalle erreicht man die Cella, in die nur gedämpftes Licht auf das Hauptbild fällt. Der Hauptturm außen ist umgeben von mehreren kleinen Türmen, die sich nach oben verjüngen. Je nach Sonneneinstrahlung und Tageszeit verändert der Sandstein seine Farbe, was einen Besuch zu mehreren verschiedenen Zeitpunkten interessant macht.

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Jeder Tempel ist “verziert” durch unzählige aufwendig gearbeitete Skulpturen, die auch zum Großteil sensationell gut erhalten sind (wenn man bedenkt, dass sie etwa 1000 Jahre alt sind). Vor allem die vielen Erotik- und Kamasutrafiguren verliehen dem Tempeln weitere große Bekanntheit.

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Eine gepflegte Gartenanlage findet sich um die Tempel herum… wirklich ein absolutes Highlight bisher!

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Zum Mittagessen wurden wir heute von einer indischen Familie aus Khajuraho eingeladen. Ein kurzer Spaziergang durch das Örtchen…

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… dann wurden wir freundlich willkommen geheißen und anschliessend mit Essen quasi überschüttet. Unser Gastgeber war ein Künstler des indischen Mittelstandes. Nach dem Essen führte er uns noch durch seine kleine Galerie. Er, seine Frau und seine Kinder kümmerten sich wirklich toll um uns.

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Am Nachmittag sollte dann noch das Highlight des Tages auf Martha, Margret, Debra, David und mich waren. Mit guter Hoffnung buchten wir uns für die Tiger-Safari ein… Mit ordentlichem Gasfuss brachte uns unser Fahrer mit dem Jeep zum Eingang des Parks.

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Mit über 500qm ist das Panna Tiger Reserve heute noch die Heimat von insgesamt etwa 40 wild lebenden Tigern. Natürlich war uns vorher klar, dass wir eine Portion Glück brauchten um vielleicht einen der vom Aussterben bedrohten Tiere zu sehen. Um es vorweg zu nehmen: Wir hatten dieses Glück leider nicht Trauriges Smiley

Dafür sahen wir umso mehr Wild, die Hauptnahrung der Tiger…

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Ein paar Geier, Affen, Antilopen, viele Vögel, sowie ein ziemlich großes Krokodil gab es auch noch zu sehen… ganz in Ordnung für etwa zweieinhalb Stunden im Park… auch wenn natürlich das ganz große Highlight fehlte.

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Immerhin sahen wir zumindest mal eine Tigerspur Smiley

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Auch landschaftlich ist der Park hier und da wirklich ansehnlich.

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Es war schon dunkel als wir dann die Rückreise zu unserem schönen Hotel nach Alipura antraten. Die lange Fahrt bis Khajuraho hatte sich aber auf jeden Fall gelohnt.

Morgen müssen wir dieses schöne Örtchen leider schon wieder verlassen. Schade eigentlich… Ich sitze hier noch ganz gemütlich am Lagerfeuer und genieße die Ruhe… Smiley

Bis morgen dann Zwinkerndes Smiley

Tag 8: Alipura Village

Freitag, 21.12.: Guten Abend. Smiley Unser erster Weg führte uns heute Morgen zum Bahnhof von Agra, da unser Schnellzug Richtung Jhansi bereits um kurz vor 8 abfahren sollte. Analog zur Deutschen Bahn verspätete sich der Zug jedoch um eine gute Viertelstunde…

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Das Reisen mit der Bahn ist in Indien sehr populär, weshalb die Züge auch ziemlich überlaufen sind. Vor allem gilt dies für die günstigste Kategorie. Ziemlich gequetscht und ohne jeglichen Komfort muss man hier stundenlang in ziemlich dunklen und schlecht belüfteten Wagons stehen. Dafür zahlt man für eine Langstrecke auch nur schlanke 400 Rupien (5,50€). Etwa das sechsfache kostet die selbe Fahrt in der ersten Klasse (in der waren wir unterwegs). Dafür bekommt man dann aber auch Getränke und ein Frühstück an seinen Sitzplatz serviert.

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Weitere zwei Stunden auf ziemlich hügeligen Straßen und Wegen hatten wir dann noch vor uns, bevor wir unser heutiges Tagesziel, das Dorf Alipura erreichten.

Ein Hauptgrund warum ich gerne mit G-Adventures unterwegs bin sind die guten und exklusiven Unterkünfte. Auch heute sind wir in einem tollen burgähnlichen Gebäude mit schicker Dachterrasse untergebracht. Und so wie es aussieht sind wir die einzigen Gäste, was die ganze Sache noch angenehmer macht. Später trafen wir noch den Besitzer des “Alipura Palce”, der uns mitteilte, dass dieses Gebäude seit 19 Generationen im Familienbesitz ist.

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Nach dem späten Mittagessen stand eine kleine Dorfbesichtigung auf dem Programm.

Mit etwa 12500 Einwohnern ist Alipura schon fast eine kleine Stadt. Entsprechend belebter (im Vergleich zu Dhula Bagh, wo wir vor drei Tagen noch waren) waren auch die Straßen und Plätze.

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Der Großteil Ihres Lebens spielt sich für die Dorfbewohner im Freien ab. Egal ob Arbeit (Landwirtschaft, Handwerker, Ladenbesitzer oder (siehe unten) “Zigarettenrollerin” Smiley) oder Freizeit… Fast alles findet im Freien statt. Bei unserem Spaziergang wurde uns ein 95-Jähriger, im sterben liegender Mann vorgestellt. Selbst sein Sterbebett war im Freien aufgebaut.

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Mal wieder waren wir die Attraktion des Tages für die Bewohner. Auch hier kommen scheinbar nicht viele Touristen vorbei… jeder Bewohner begrüsste uns mit einem Lächeln, Winken oder einem “Hiiiiiii”.

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Besonders Kinder suchten den Kontakt zu uns. Viele fragten nach unserem Namen, wollten ein Foto machen oder einfach gegrüßt werden… Uns wurde wirklich eine Freundlichkeit und Herzlichkeit entgegengebracht, wie ich sie selten erlebt habe.

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Nach der Rückkehr zum Hotel starteten Kelvin und ich gleich zum gegenüber liegenden Hügel durch, um von dort aus den Sonnenuntergang besser sehen zu können… Leider war da ein Strommast ein bisschen im Weg Erzürnt

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Nach einer weiteren lustigen Runde auf der Dachterrasse kehrten alle um 19 Uhr zum Abendessen ein. Wirklich erstaunlich welche Qualität und Auswahl an Speisen vorhanden war bei der kleinen Anzahl an Zimmern in diesem Hotel. Mein Curry  war eine glatte 1.

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Nicht so spät ging es dann für alle ins Bett. Der morgige Tag wird wohl relativ lang und ereignisreich. Vielleicht kriege ich ja ein paar wilde Tiger zu Gesicht. Das wäre ein echtes Highlight!

Bis morgen Smiley

Tag 7: Das Taj Mahal- Ein wahres Weltwunder

Donnerstag, 20.12.: Wie gestern bereits angedeutet starteten wir heute wieder sehr früh in den Tag, um pünktlich zum Sonnenaufgang am Taj Mahal zu sein. Schon gestern waren alle sehr gespannt. Man sieht schließlich nicht jeden Tag eines der sieben Weltwunder. Pünktlich zur Öffnung des östlichen Tores um 6:45 Uhr waren wir vor Ort. Zu diesem Zeitpunkt war die Schlange am Eingang auch noch nicht zu lang…

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Es ist ein wirklich beeindruckender Anblick, der sich selbst bei leichtem Nebel den Besuchern bietet. Die Bilder können dies nicht ansatzweise übermitteln. Man muss das Taj Mahal erleben.

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Insgesamt 22 Jahre dauerte der Bau der wohl berühmtesten Grabstätte der Welt. Da weiße Marmormausoleum wurde ab 1632 von Shah Jahan für seine Frau Mumtaz-I-Mahal errichtet, die bei der Entbindung Ihres 14. Kindes starb.

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Die Terrasse auf dem Podest misst etwa 100m mal 100m. Der Grabbau ist 56 hoch, die zwiebelförmige Kuppel darüber steigt bis auf 74m auf. Von den Grabmalen im inneren des Taj Mahals abgesehen, sieht das Gebäude von allen vier Seiten absolut gleich aus.

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Auch wenn der Bau inzwischen fast 400 Jahre her ist, wurde schon an alles gedacht. So wurde z.B. der Sockel des Taj Mahals sehr aufwendig, flexibel und aus vielen Materialen (u.a. viel Holz) gestaltet. So ist es auch zu erklären, dass er die in Indien durchaus massiven Erdbeben ohne größere Schäden überstanden hat. Die vier Minarette wurden alle mit einem Neigungswinkel von 2 Grad nach außen errichtet, so dass sie bei einem eventuellen Einsturz nicht das Taj Mahal selbst treffen können.

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Zwei weitere stattliche Gebäude (die fast baugleich sind) umrahmen das Tah Mahal. Dabei handelt es sich um einen Tempel sowie eine Moschee. Allein die beiden Gebäude wären schon den Eintritt wert gewesen. P1100559 P1100567

Nach einem kurzen Frühstück im Hotel ging es dann schnell weiter zu den nächsten “Programmpunkten” des Tages. Das “Agra Red Fort” ist eine über 450 Jahre alte Sandstein-Palaststadt, die von Mogulkaiser Akbar erbaut wurde. Einige Kaisergenerationen lang befand sich hier der Regierungssitz, bevor auch in Delhi ein ähnliches Fort gebaut wurde. Heute sind 70% des Komplexes durch die indische Armee in Nutzung und nur noch 30% für Besucher zugänglich.

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Wie in fast allen Anlagen vorher auch tummelten sich zahlreiche Tiere wie Hunde, Affen, Papageien, Adler oder auch Streifenhörnchen im oder über dem Fort. Letzte konnte man mit ein paar Erdnüssen sogar recht gut anlocken…

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Zahlreiche indische Schulklassen waren auch vor Ort. Immer wird man als Tourist freundliche gegrüßt, gefragt wo man herkommt o.ä. Gerne wird man auch zum Selfie eingeladen Smiley

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Kurz stoppten wir noch beim “Baby Taj” einem etwas kleineren Grabmal, dass sowohl durch die Farbe, als auch die Architektur an das große Taj Mahal erinnerte.

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Es liegt (wie die ganze Stadt Agra auch) am (für die Hindus) heiligen “Yamuna”-Fluss. Zur Monsun-Zeit ist der Wasserpegel um ein vielfaches höher. Auch wenn der Fluss alles andere als sauber ist (das Abwassersystem in Indien ist katastrophal), wird in ihm fleißig Wäsche gewaschen. Teilweise tun dies sogar die (günstigen) Hotels.

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Ansonsten hat Agra wenig Spektakuläres zu bieten, und dass, obwohl hier immerhin 1,7 Millionen Menschen leben. Wer nach Agra kommt, kommt zu 99% wegen des Taj Mahals.

Aufgrund des straffen Zeitplanes am Vormittag nahmen wir unser Mittagessen heute erst recht spät ein. Dafür war es umso lecker. Ein paar Male habe ich nun schon “Paneer Masalla” (ein indischer Kuhmilchkäse in einer würzigen Tomatensauce) mit “Plain Naan” (frisches Brot mit Butter oder Knofi) gegessen. Heute war es definitiv am Leckeresten Smiley mit herausgestreckter Zunge

Die Inder essen im übrigen normalerweise immer mit der Hand. Dabei kommt nicht (wie in Deutschland) das ganze Essen auf einem Teller, sondern alle Zutaten einzeln, die man sich dann nach Belieben auf einem großen leeren Teller zusammenstellen kann. Kommt also schon mal vor, dass es dann auf dem Tisch ein bisschen enger zugeht.

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Vor unserer Zugreise morgen wollte ich mich noch schnell mit ein paar Snacks und Getränken ausstatten. Da kam mir die “Shopping-Mall” gegenüber gerade recht. Was auf den ersten Blick noch ganz verheißungsvoll aussah…

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…entpuppte sich schnell als echter Flop… fast alle Räume standen leer. Und die Geschäfte, die da waren hatten zu 80% geschlossen.

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Gegen 19:30 Uhr brachen wir dann nochmal zum Taj Mahal auf (war ja nicht weit weg). Jeweils bei Vollmond, sowie zwei Tage vor- und nachher werden auch Besichtigungen bei Nacht angeboten. Uns wurde suggeriert durch diese “Mondbeleuchtung” das Taj Mahal noch einmal von einer ganz anderen Seite zu sehen.

Was wir zunächst aber sahen waren übermäßig pingelige, andererseits aber schon stümperhafte und lächerliche Sicherheitskontrollen. Dabei standen auch einige Soldaten mit Maschinengewähren bereit um die jeweils etwa 50 Personen zum Taj Mahal zu begleiten, zu beaufsichtigen und später wieder hinauszuführen. Wir hatten trotzdem unseren Spass.

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Aus den tollen Bildern bei Nacht ist aber leider trotzdem nichts geworden. Der noch nicht komplette Vollmond und der sich wacker haltende Nebel machten eine gute Sicht, und damit auch gute Fotos unmöglich. Das war dann das sehr unbefriedigende Ergebnis (siehe unten).

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Morgen geht`s dann mit dem Zug weiter nach Alipura. Toller Tag heute… An den Morgen am Taj Mahal werde ich mich bestimmt noch lang erinnern Smiley

Tag 6: Ankunft in Agra

Mittwoch, 19.12.: Namaste!

Beim Öffnen unserer Zelte erwartete uns heute Morgen bestes Urlaubswetter (mal von den Temperaturen abgesehen Zwinkerndes Smiley). Die Wärmflaschen taten in der Nacht auf jeden Fall gute Dienste.

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Nach dem Frühstück lud uns Ruby noch zu einem kleinen Spaziergang durch das Dorf Dhula Bagh ein…

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Wenn man die Hektik und das Chaos der Städte an den ersten Tagen mit dem vergleicht, was wir heute besichtigen durften, dann ist kaum zu glauben, dass es sich dabei um ein und das selbe Land handelt. Bei den 2500 Bewohnern (zumindest bei denen, die wir heute Morgen sahen) war davon nämlich nichts zu sehen. Die Menschen machten einen zufriedenen, entspannten und sehr ausgeglichenen Eindruck. Trotzdem strömen immer mehr Inder von den Dörfern in die großen Städte (der Arbeit wegen), so dass auch viele Häuser und teilweise ganze Straßenabschnitte leer standen.

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Das Haus des ansässigen Königs ist das einzig prunkvolle des ansonsten sehr armen Dorfes. Vor einiger Zeit wurde es zum Hotel umgebaut.

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Besonders oft wird das Hotel scheinbar nicht gebucht (bestätigte uns auch Ruby), denn wir als (offensichtlich) einzig anwesende “Nichtinder” waren für den Morgen das echte Highlight vor allem für die Kinder. Alle kamen aus ihren Häusern oder sogar der Schule heraus um uns zu winken und zu grüßen.

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Gegen 10 Uhr legte dann unser Bus Richtung Agra ab. Zu Fahren waren heute eigentlich “nur” etwa 4 Stunden. Durch einige Zwischenstopps kamen wir aber erst im Dunkeln in Agra an.

Etwa auf halbem Weg hielten wir kurz am “Chand Baori”, einem der größten Stufenbrunnen von Indien. Dieser hier war weit über 1000 Jahre alt und dafür noch erstaunlich gut erhalten. Insgesamt über 3500 Stufen führen auf vielen verschiedenen Wegen zum etwa 20 Meter tiefen Wasser.

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Der “Harshshat Marta”-Tempel nebenan, war dafür eher unspektakulär… Smiley mit herausgestreckter Zunge

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Eine wenig verwundert waren wir heute, als wir des Öfteren größere Gruppen von indischen Männern bei ohrenbetäubend lauter Musik auf der Straßen feiern sahen. Natürlich wusste Ruby auch hierfür die Erklärung: In Indien waren von kurzem Wahlen. Die entsprechende “Siegerpartei” wird immer sehr euphorisch und tagelang auf den Straßen gefeiert!

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Bei tollem Ausblick, bestem Sonnenschein und inzwischen auch angenehmen Temperaturen nahmen wir recht spät unser Mittagessen ein…

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Am Nachmittag besichtigten wir dann die etwa 40km westlich von Agra liegende “Siegesstadt” des früheren Kaisers Akbar. Die “Fatehpur Sikri” ist ein 1569 errichteter Komplex aus zahlreichen Tempeln, Palästen, Pavillons,  Grabmahlen, Plätzen, schönen Gartenanlagen und Türmen. Über zwei Stunden dauerte die Führung durch dieses riesige Areal, das sein einiger Zeit zum Weltkulturerbe gehört!

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Eines der Highlights der Siegesstadt befindet sich im hinteren Teil. Das “Buland Darwaza” (Siegestor) ist mit einer Höhe von über 130m (wenn ich unseren Guide richtig verstanden habe) das zweitgrößte Tor der Welt (das größte Tor steht in Rom).

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Mit Susi aus meiner Heimatstadt Leipzig (Bild unten) habe ich gestern mal ein bisschen quatschen können. Sie ist sehr entspannt, richtig gut drauf und reist auch sehr viel. Ich glaube Sie ist die einzige Deutsche (alle meine G-Adventure-Reisen betrachtet), die mir bisher richtig sympathisch ist. Nach der Indientour fliegt sie noch einige Tage auf die Malediven zum Tauchen… auch nicht schlecht!

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Gegen 20 Uhr hatten wir dann endlich Agra erreicht. Unser Hotel “Royal Residence” macht seinem Namen wirklich alle Ehre! Sehr angenehm hier. Kelvin und David haben untereinander abgeklärt, dass wir nach dem Rotationsverfahren die Zimmer tauschen. Für die nächsten 5 Nächte bin ich also im Einzelzimmer… nehme ich gerne so mit. Smiley

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Morgen früh geht`s wieder zeitig los, damit wir pünktlich zum Sonnenaufgang am Taj Mahal sind. Das wird sicher ein absolutes Highlight.

Zum Gruße Smiley

Tag 5: Dhula Bagh

Dienstag, 18.12.: Heute Morgen klingelte der Wecker ganz schön früh, denn die Golden Girls und ich wollten ja den Sonnenaufgang vom Heißluftballon aus sehen. Nach fast 45 Minuten Fahrt zum Startpunkt war der Ballon schon so gut wie einsatzbereit. Mit uns waren noch 10 weitere Ballonfahrer anwesend. Je nach Gewicht wurden wir anschließend auf den Ballon verteilt…

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Dann konnte es losgehen. Eine Stunde über die Wüste Rajasthan…

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Pünktlich zum Sonnenaufgang waren wir auf etwa 300m Höhe. Laut unseres Kapitäns war die Sicht heute Morgen so gut wie nur sehr selten.

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Nach einigen Kilometern in geringer Höhe stiegen wir am Ende nochmal auf über 500m auf. Tolle Sicht von da oben!

Schöne Erfahrung, hat sich wirklich gelohnt. Smiley

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Zurück im Hotel wurde noch schnell gefrühstückt, bevor der Lila-G-Adventure-Bus mit uns an Bord Richtung unseres heutigen Ziels Dhula Bagh startete.

Etwa auf halbem Weg stoppten wir kurz am Affentempel. Und in der Tat tummelten sich in diesem alten, in eine Felswand gebauten Gebäudekomplex unzählige Äffchen.

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Dass wir heute in Zelten übernachten sollten wussten wir schon. Dass es so ein schönes Plätzchen mit komfortablen Zelten sein würde hat uns alle positiv überrascht. Dhula Bagh ist ein kleines Dörfchen mit etwa 2500 Einwohnern, weit entfernt von der Großstadthektik, die wir die letzten 4 Tage “ertragen” haben. Keine Staus, kein Krach, keine Hektik.

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Nach einer kurzen Pause wurde es noch ein bisschen sportlich. Mit ausbaufähigem Material starteten 12 Reisende zu einer kleinen Radtour. Nach etwa 100m reduzierte sich die Gruppengröße um eine Person. Ishraz`s Kleid hatte sich in Ihrem Hinterrad verfangen, so dass sie lieber umdrehte.

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Zur Halbzeit bekamen wir im Haus unseres “Local Guides” einen leckeren Tee serviert.

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Zurück im Hotel wurde uns im leicht zugigen Speisesaal mal wieder traditionelles vegetarisches Essen serviert.

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Am gemütlichen Lagerfeuer ließen die meisten den Abend ausklingen. Wie in allen anderen bisherigen Hotels haben unsere Zelte diese Nacht natürlich auch keine Heizung. Deshalb hat jeder zum Einschlafen eine eigene Wärmflasche erhalten Smiley

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Morgen geht`s dann nach Agra, in die Stadt des Taj Mahal… Die Stimmung in der Gruppe passt weiterhin super. Inzwischen sind doch einige gesundheitlich ein bisschen angeschlagen. Vor allem Erkältungen halten sich bei einigen Reisenden hartnäckig, aber auch Magenprobleme tauchen immer mal wieder auf. Ich bin soweit topfit, auch wenn ich mich sicherlich schon auf die höheren Temperaturen im Süden freue.

Tag 4: Amber Fort, Jaipur

Montag, 17.12.: Guten Abend zusammen. Heute Nacht habe ich leider nicht so dolle geschlafen. Einerseits sind die Matratzen in Indien leider sehr weich, andererseits lag mir doch das sehr scharfe Abendessen noch ordentlich im Magen. Nunja, trotzdem war ich natürlich hochmotiviert und gespannt was der Tag in Jaipur bringen wird. Pünktlich um 8:30 Uhr stand unser Bus vor der Tür um uns in die Stadt zu bringen.

Übrigens: Ein erheblicher Teil des Bundesstaates Rajasthan besteht aus Wüste, weshalb man in den Straßen und auch außerhalb der Stadt sehr viele Kamele sieht.

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Unser erster Anlaufpunkt des Tages war das Hawa Mahal (Palast der Winde). Die 1799 erbaute Steinschnitz-Fassaden-Architektur diente den in strenger Abgeschiedenheit lebenden Frauen des Hofs als Gelegenheit das Straßenleben aus einer Vielzahl von Fenstern zu beobachten, ohne dabei selbst gesehen zu werden. Sehr beeindruckendes Gebäude!

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Vor allem an den touristisch wichtigen Plätzen tummeln sich (neben sehr vielen aufdringlichen Verkäufern) auch viele Schlangenbeschwörer, die sich für ein kleines Geld auch fotografieren lassen…

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Das interessanteste Ziel in der Gegend um Jaipur besuchten wir dann am späten Vormittag, den Amber Palace.

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Da die Straßen bis zu dem gigantischen Palast sehr eng und “bumpy” waren, mussten wir das letzte Stück auf Jeeps umsteigen.

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Eingerahmt von kahlen Bergrücken und dem etwas höher liegenden und unbewohnten Fort Jaigarh sowie der sich über die Bergkämme ziehenden Stadtmauer ist der Anblick des Amber Palace wirklich beeindruckend. Insgesamt 200 Jahre lang (von 1592 an) wurde an der Fertigstellung des riesigen komplexes gearbeitet.

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Wer möchte, und natürlich ein bisschen Kleingeld zur Hand hat, kann stilecht auf einem Elefanten in den Palast einschweben. Wir haben natürlich davon abgesehen, da die Tiere für diese Zwecke alles andere als artgerecht gehalten werden.

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Unser Guide für die  Führung durch die vielen Gebäude hörte auf den Namen “Visash”, und war locker 85 Jahre alt. Sehr stylisch gekleidet und frisiert versorgte er uns mit seinem geballten Fachwissen zum Palast, das wirklich immens war.

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Highlights des Amber Palace sind sicherlich das prunkvolle Ganesh-Tor (siehe unten rechts) sowie ein riesiger, sehr aufwändig gearbeiteter Spiegelpalast (Shish Mahal).

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Nach gut 2 Stunden hatten wir längst nicht alle Gebäude und Räume des Palastes gesehen…

Unser Rückweg führte uns vorbei am Palast des Wassers. Leider ist dieses scheinbar auf dem See schwebende, beeindruckende Bauwerk nicht mehr begehbar, deshalb müssen hier zwei Bilder aus der Distanz ausreichen.

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Die meisten aus der Gruppe (so ich auch) kehrten gegen 14:30 Uhr wieder ins Hotel zurück um sich bis zu den jeweiligen Abendaktivitäten noch ein wenig auszuruhen.

Irgendwie konnte ich mich nicht für den Bollywood-Film motivieren, da dieser auch relativ lange in die Nacht hinein gelaufen wäre. Also folgte ich Ishraz`s Vorschlag, die nächtliche Light- und Soundshow am Amber Palace anzusehen. Die zwei Luxemburger und Susi waren auch mit dabei.

Bei schon relativ frischen Außentemperaturen teilte ich mir wieder ein Tuck Tuck mit Vivien und Bruno.

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Direkt gegenüber des Palastes hatte man eine große Tribüne aufgebaut… könnte also was werden, dachten wir zumindest Erzürnt

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Leider wurden wir bitter enttäuscht, denn zu den eigentlich guten Soundeffekten kamen unterirdisch schlechte “Lichteffekte” hinzu. Manchmal hatte man den Eindruck, dass einfach in jedem Zimmer ein Mitarbeiter das Licht an- und ausgeschaltet hat. Dazu war es inzwischen richtig frisch, da uns (wie beschrieben) auch das Rahmenprogramm leider nicht erwärmen konnte Trauriges Smiley

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Gegen 20:30 Uhr waren wir dann ziemlich durchgefroren wieder im Hotel zurück.

Morgen gehts früh aus dem Bett, da ich (zusammen mit den Golden Girls) eine Heissluftballonfahrt im Sonnenaufgang gebucht habe… Inzwischen habe ich mit einigen der Damen auch mal ein bisschen länger sprechen können. Alle sind ganz entspannt drauf und machen wirklich alles mit. Wird bestimmt noch lustig mit Ihnen.

Morgen übernachten wir ein wenig außerhalb in einem kleinen Dorf im Zelt. Sehr unwahrscheinlich, dass wir dort WLAN antreffen werden. Insofern gibt es dann wohl erst wieder in zwei Tagen Neuigkeiten von mir.

Bis dahin… gute Nacht Smiley

Tag 3: Transfer nach Jaipur.

Sonntag, 16.12.: Der heutige Tag bestand zum großen Teil aus unserer Busreise Richtung Jaipur. Pünktlich um 8 Uhr startete unser leicht zu erkennende lila G-Adventure-Bus Richtung Rajasthan, dem Bundesstaat in dem sich Jaipur befindet. Insgesamt besteht Indien übrigens aus 26 Bundesstaaten, auf die sich die inzwischen 1,3 Milliarden Inder verteilen. Und trotz der stattlichen Größe (etwa 3200km von Norden bis Süden und 3000km von Osten bis Westen) und vielen Wüsten und kargen Landschaften ist die Bevölkerungsdichte deutlich höher als die des dicht besiedelten Deutschlands.

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Einen ersten kurzen Stopp legten wir am Manga Manjusha ein, einer schön angelegten Gartenanlage auf der sich einige große Statuen hinduistischer Götter befanden.

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Ruby gab uns wieder einige interessante Informationen zu diesem Ort und den entsprechenden Gottheiten weiter. Ab und zu wurde sie dabei von einigen Flugzeugen übertönt, die gerade im Landeanflug auf den nahegelegenen Flughafen von Delhi waren.

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O.k., inzwischen sollte ich fast alle Namen kennen (von links): David (Kanada), Volker (Ludwigsburg), Kristan (England), Kelvin (mein Zimmerkollege, Kanada), Martha (USA), Maggie (USA), Ishraz (USA), Debra (USA), … (USA), Susi (Leipzig), Mel (Australien), Bruno (Luxemburg), Vivien (Luxemburg). Bei den 4 Damen aus den USA komme ich mit den Namen immer mal wieder durcheinander… aber das krieg ich auch noch hin Smiley

Unser Mittagessen nahmen wir an einer etwas größeren Raststätte ein. Mal wieder ziemlich scharf, dafür aber eine ordentliche Portionierung Smiley

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Nach insgesamt guten 5,5 Stunden Fahrt erreichten wir dann Jaipur. Unser Hotel ist wirklich sehr traditionell und schick gestaltet. Kelvin und ich bewohnen quasi die Penthouse-Suite mit Dachterrasse und schönem Ausblick auf die Umgebung und auf benachbarte Balkone, auf denen indische Jugendliche bei lauter Bollywood-Musik einige Tanzchoreographien versuchten einzustudieren. Smiley mit herausgestreckter Zunge

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Nach kurzer “Akklimatisierungsphase” im Hotel motivierte uns Ruby dann zu einem ersten “Orientationwalk” durch Jaipur.

Neue Stadt, gleiches Erscheinungsbild (zumindest auf den ersten Blick): Dichter Verkehr, Lärm, Dreck, Müll, Hektik. Und zwischen den ganzen Menschen, Autos, Tuc tucs, Rikschas und Motorrollern tummelt sich alles mögliche an Tieren…

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Unser erstes Ziel war der Gemüsemarkt… Hier gab es wirklich alles, was das Vegetarierherz begehrt. Selbst wenn die Gassen zwischen den einzelnen Ständen sehr schmal waren, drängelten sich auch hier zahllose Motorräder und Roller durch (ständig hupend, versteht sich).

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Die 1727 gegründete Stadt Jaipur beherbergt heute etwa 3,5 Millionen Einwohner und wird auch “Pink City” genannt. Der Grund dafür sind die zahlreichen rötlich / pink scheinenden Gebäude in der Innenstadt. Eine große (ebenso farbige) Stadtmauer mit insgesamt 7 Toren begrenzt Jaipur…

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Es war schon dunkel, als wir dann noch an zahlreichen Handwerkerläden vorbeiliefen. Für relativ kleines Geld kann man hier zu 100% handgemachte “Kunst” kaufen, und sogar noch dabei zusehen, wie diese “produziert” wird.

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Alle Tempel, Moscheen und wichtigen Gebäude waren bei Nacht schön beleuchtet…

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Mit der Fahrradrikscha steuerten wir dann unser Restaurant für das Abendessen an.

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Unser schon leicht in die Jahre gekommener Fahrer gab alles und brachte und souverän durch den “lebhaften” Stadtverkehr.

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Morgen steht eventuell der Besuch des örtlichen Kinos an um einen Bollywood-Film quasi direkt vor Ort zu sehen. Die entsprechende Lokalität haben wir heute schonmal besichtigen können.

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Nach unserem gnadenlos überteuerten Abendessen ging es dann mit Tuc-Tucs zurück zum Hotel. Die zwei Luxemburger und ich hatten mit unserem nicht gerade passiv fahrenden Piloten definitiv unseren Spass.

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Ansonsten wächst die Gruppe wirklich gut zusammen. Mit allen kann man sich gut unterhalten und viel lachen.

Ein bisschen sind wir alle von den Temperaturen überrascht. Morgens und Abends kühlt es doch ordentlich ab, so dass man ohne dicke Jacke eigentlich nicht länger raus kann. Mittags kommen wir hier gut über 20 Grad, würde ich sagen… Der eine oder andere aus der Gruppe wird sich hier wohl noch mit dickeren Kleidungsstücken ausstatten müssen.

Einige aus der Gruppe klagen aktuell über eine leichte Erkältung, ist aber wohl nichts schlimmes. Ich bin soweit fit und gespannt was mich in den nächsten Tagen erwartet.

Gute Nacht Smiley

Tag 2:Delhi City Tour

Samstag, 15.12.: Nach einer recht unruhigen Nacht (mein Zimmerkollege Kelvin schnarcht schon ordentlich) und einem interessanten Frühstück (dass eher wie ein Mittagessen daherkam) stand heute die Besichtigung Delhi`s auf dem Programm. Einige Kleinbusse brachten uns recht schnell (am Wochenende ist die Verkehrssituation hier deutlich entspannter) zu unserem ersten “Programmpunkt”.

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Im Stadtteil “New Delhi” wartete bereits Deve darauf, uns seine Heimatstadt vorzustellen. Dabei sahen wir Delhi nicht wirklich von seiner besten Seite. Doch leider sehen sehr, sehr viele Plätze der Stadt so aus. Verdreckt, heruntergekommen, abstoßend.

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Sie Straßen und Gassen sind eng und holprig, viele Gebäude baufällig und unbewohnbar. Teilweise kommen einem auch sehr unangenehme Gerüche entgegen Trauriges Smiley

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Neben Menschen treiben sich auch diverse Tiere auf den Straßen herum und suchen in den ganzen Abfällen nach Nahrung. Wirklich kein Highlight.

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Zum Ende der Tour stelle uns Deve eine Zufluchtsstelle für auf der Straße lebende Kinder und Jugendliche vor. Im “Salam Baalak Trust” erhalten Sie Unterschlupf, Nahrung und die Möglichkeit eine Schule zu besuchen. Nach dem Tod seiner Mutter (durch einen Schlangenbiss) und zahlreichen Misshandlungen durch seinen Vater lebte auch Deve selbst lange auf der Straße, bevor er im Salam Baalak Trust aufgenommen wurde. Nun spricht er fast fließend englisch und führt Stadtbesichtigungen durch. Sehr bewegend, seine Geschichte…  P1100186 P1100181

Mit inzwischen über 17 Millionen Einwohnern ist Delhi eine wahre Weltstadt geworden. Aber erst seit 1911 ist sie auch die Hauptstadt Indiens (vorher Kalkutta). Über 80% der Inder sind übrigens Hindus. Aber auch der Islam hat einen nicht zu verachtenden Einfluss auf die Kultur des Landes.

Die “Jama Masjid” ist die größte und schönste Moschee Indiens. Sie wurde 1650 von Shah Jahan (er baute auch das Taj Mahal) aus schwarzem und weißem Marmor sowie Sandstein erbaut.

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Für etwa einen Euro durfte man eines der 40m hohen Minarette besteigen, und hatte dafür einen tollen Ausblick!

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Neben vielen Tauben und Raben kreist über der ganzen Stadt auch eine erhebliche Anzahl an Adlern.

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Zwischendurch blieb immer wieder Zeit für kurze Pausen, die Ruby mit geballtem indischen Geschichtswissen füllen konnte. Man merkt doch deutlich, dass sie den Job schon eine Weile macht Smiley

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Eine paar enge Gassen und Schrecksekunden später…

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…erreichten wir die “Gurudwara Sisonaji Sahib”. Neben dem Hinduismus und dem Islam wird in Indien auch die Religion der “Sikh” gelebt. Die Sikh-Männer erkennt man relativ einfach, denn Ihnen (wie übrigens auch den Frauen) ist es untersagt sich die Haare zu schneiden. Zumeist tragen die Männer daher einen Turban um ihr (teilweise bodenlanges) Haar zu “bändigen”. Auch wir Männer mussten ääääähhhh durften uns einen hübschen Kopfschmuck aufsetzen um die Gebäude zu besichtigen.

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Im hinteren Teil des Gurudwaras befand sich eine Art Großküche inkl. Speisesaal. Jeder darf hier kostenlos Essen. Da der Einlass schubweise erfolgt, und die Teller einfach nur gestanzte Bleche sind, erinnerte das schon ein wenig an ein Gefängnis.

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Eigentlich mussten wir bis zu unserem Mittagessen nur einmal über die Straße, aber das war hier im Zentrum von Delhi wieder ein absolutes Abenteuer…

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Nachdem ich gestern alles noch “non spicey” bestellte, versuchte ich mich heute bei meinen Gerichten mit “a little bit spicey”. Kurz gesagt: Mein Mund hat locker noch eine halbe Stunde lang gebrannt wie Feuer. Übrigens: Für Vegetarier ist Indien wirklich das absolute Paradies. Oft gibt es auf der Karte mehr vegetarische Gerichte, als fleischhaltige. Viele Restaurants bieten sogar nur vegetarisches Essen an.

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Das nächste Event folgte sogleich… Metro fahren war angesagt.

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Überflüssig zu erwähnen, dass auch diese gestopft voll war. Sehr interessant: Männer fahren getrennt von den Damen und Kindern in eigenen Wagons! Die Länge der Stationsnamen erinnerte mich irgendwie an Japan… die Menschenmengen auch. Nur ging es in Japan deutlich geordneter zur Sache.

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Am Nachmittag besichtigten wir dann das Grab des Humayun (Mogulkaiser). Auf einer riesigen Gartenanlage finden sich hier mehrere Grabkammern im persischen Stil. Das Hauptgebäude mit seiner riesigen 43m hohen Marmorkuppel wird als Vorläufer des Taj Mahal gesehen und gehört heute zum Unesco-Welterbe.

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Ein monumentaler Blickfang am östlichen Ende der großen Straße Raj Path ist das Indian Gate. Insgesamt über 70.000 Inder wurden im ersten Weltkrieg in der britischen Armee getötet. Für sie wurde diese Kriegsgedenkstätte errichtet.

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Nach einer kurzen Pause im Hotel und einem weiteren kleinen Spaziergang nahmen wir unser Abendessen im Restaurant “Spicey by Nature” ein. Auch hier war der Name Programm. Deshalb heißt es für mich ab morgen wieder “Non spicey, please!” Smiley

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In diesem Sinne: Gute Nacht und bis morgen Zwinkerndes Smiley

Tag 1: Ankunft im Chaos

Freitag, 14.12.: Gestern Abend (Deutscher Zeit) ging es dann also los Richtung Indien. Dabei lief der Transfer völlig unspektakulär. 6 Stunden nach Abu Dhabi, und dann nochmal gute drei Stunden…

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…dann betrat ich zum ersten mal indischen Boden. Gefühlte 2 Stunden später hatte ich dann auch die Passkontrolle hinter mich gebracht. P1100154 P1100155

Glücklicherweise war mein Abholservice in Person der jungen Taxifahrerin Moida schon da. Eigentlich war die Strecke bis zum Hotel nicht wirklich weit, doch der alltägliche Stadtverkehr Delhi`s sorgte dafür, dass ich alle meine Fragen über Indien an Moida loswerden konnte. Sie konnte wirklich gut englisch und gab mir einige wichtige und wertvolle Tipps für meine bevorstehende Reise.

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Das “Good-Times-Hotel” war dann meine erste Anlaufstelle. Mein Zimmerkollege Kelvin aus Kanada war auch schon anwesend. Etwa 10 Jahre älter als ich, dafür aber deutlich gesprächiger. Ansonsten ist das Hotel wirklich in Ordnung. Wir werden hier insgesamt 3 Nächte verbringen.

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Nach einer kleinen Pause auf dem sehr weichen Bett lernte ich dann beim Kennenlern-Meeting die Reiseleiterin und den Rest der Gruppe kennen. Insgesamt sind wir 13 Reisende. Die meisten sind deutlich älter als ich. Neben Kelvin sind noch ein (auch schon älterer) Amerikaner, vier pensionierte ältere Freundinnen aus den USA (ich nenne sie schon “Golden Girls”), ein pensioniertes Ehepaar aus Luxemburg sowie drei jüngere Mädels (Australien, London und Leipzig) dabei. Bunt gemischt also.

Unsere Reiseleiterin heißt Ruby und arbeitet schon seit über 8 Jahren für G-Adventures. Sie stammt aus Nordindien und sollte sich daher wohl ganz gut auskennen.

Nach dem Meeting hatte Ruby noch einen Tisch in einem nahe gelegenen Restaurant reserviert. Der Weg dahin war allerdings abenteuerlich. Auf den Straßen hier findet sich wirklich alles was sich irgendwie fortbewegen kann, und dass ohne jegliche Regeln. Wer eine Hupe hat macht davon quasi pausenlos Gebrauch. Wer keine hat schreit, ruft, pfeift oder macht sich irgendwie anders bemerkbar. Es ist wirklich das reinste Chaos. Dazu kommt noch, dass die Qualität der Straßen wirklich absolut miserabel ist. Konzentriert man sich einmal zu sehr auf den Verkehr läuft man direkt Gefahr in irgendein Loch oder in einen ……haufen zu treten.

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Glücklicherweise haben es alle wohlbehalten ins sehr nette Restaurant “Kitchen with a cause” geschafft, wo es sehr leckere lokale Gerichte und Getränke gab. Die Golden Girls waren leider nicht dabei, da sie bereits heute Mittag in dem Restaurant waren, und früh zu Bett gehen wollten.

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Von links nach rechts: David (USA), (verdeckt) Kelvin (Kanada), Bruno (Luxemburg), Vivienne (Luxemburg), Ruby (Reiseleiterin), Mel (Australien), … (England),… Leipzig. Immerhin einige Namen kenne ich schon Zwinkerndes Smiley

Auch der Rückweg zum Hotel konnte ohne Zwischenfälle bewältigt werden.

Morgen steht dann den ganzen Tag Sightseeing auf dem Programm. Dann kann ich sicherlich noch ein bisschen mehr von Delhi erzählen, als Chaos und Stau.

Übrigens: Ich bin hier 4,5 Stunden vor der MEZ, also hält sich hoffentlich der Jetlag in Grenzen.

Alsooooooo… erste Grüße aus Indien und bis morgen Smiley