Tag 12: Adios Bolivia, Buenos Dias Peru!

Donnerstag, 02.08.: Nach dem actionreichen Tag gestern sollte es heute ein wenig ruhiger zugehen. Es stand der Transfer Richtung Peru auf dem Programm. Beim Frühstück ereilte mich die freudige Nachricht, dass Karina (die eigentlich schon eine andere Gruppe zu betreuen hatte) uns bis zur Grenze nach Peru begleiten würde, wo uns dann unser neuer Guide empfangen sollte… Pünktlich um acht Uhr gings dann los mit dem Bus Richtung Peru. Auf dem Weg zur Grenze bekamen wir schon einen ersten von dem was uns in Peru erwarten sollte… und bald tauchte auch schon der Titicacasee neben uns auf…

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Nach zwei Stunden Fahrt mit dem Bus brachte uns die Fähre “Herbert 66” sicher ans andere Ufer des Sees, bevor es mit dem Bus weiter Richtung Peru ging…

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Der Weg bis zur Grenze führte dann direkt am Ufer des Titicacasees entlang…

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Einen kurzen Zwischenstopp legten wir dann in Copacabana ein, einem kleinen und sehr netten Örtchen, direkt am Ufer… Leider hatten wir nur kurz Zeit zum Mittagessen… und sahen so nur wenig von dem Ort…

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Ich nutze das Mittagessen mal wieder zu einem kleinen Gruppenfoto… Waren ja ein paar Neue dabei…

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Ich fange mal wieder vorne links an und kreise dann um den Tisch bis nach vorne rechts… aaaaaaaaaaalsooooooooo:

Collin aus England (schon bekannt, mein neuer Zimmerkollege), Genevieve (genannt Gen) aus Australien, Michelle aus Australien, Jeanine aus der Schweiz (schon bekannt), Tina aus Norwegen (schon bekannt), Anita und Shankar (genannt Shanks) aus Australien, Sabrina und Diego aus Italien, Carmila aus Norwegen (schon bekannt), Karina (Guide), Hanna und Anna aus Neuseeland (schon bekannt), Anusha (genannt Nush) aus Wales.

Das Durchschnittsalter ist ein kleines bisschen gestiegen und die Charaktere sind vielfältiger als in der letzten Gruppe. Bisher ist mein Eindruck aber wirklich sehr positiv. Auch die neuen haben sich schnell integriert, sind weltoffen und interessiert…

Kurz nach 14 Uhr bolivianischer Zeit überquerten wir zu Fuss die Grenze, betraten also peruanischen Boden und stellten die Uhr eine Stunde zurück (ab sofort bin ich also sieben Stunden hinter der CET zurück!).

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Kurz vorher hiess es dann auch (nun unwiderruflich) Adios Karina und Buenos Diaz Ruben (genannt Rrrrrrrrrrrrrrrrrrrruben). Erster Eindruck war ebenfalls sehr positiv… lockerer Typ, aus Peru stammend und seit über vier Jahren diese Tour begleitend…

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Ein paar erste Eindrücke aus Peru…

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Nach weiteren drei Stunden Fahrt erreichten wir Puno, unsere erste Anlaufstelle in Peru. Nach dem Einchecken, einem Briefing mit Rrrrrrrrrrruben über die kommende Tour und ein bisschen Freizeit starteten wir dann zu einem kurzen Spaziergang durch die Stadt mit anschliessendem sehr leckeren Abendessen in einer kleinen Lokalität in der Fussgängerzone Punos… Auf dem Rückweg gab noch für jeden ein kleines Dessert als “Takeaway” mit, dass dann in der Hotellobby direkt verdrückt wurde Smiley

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Die meisten fanden kurz darauf den Weg in ihr Zimmer, da noch für die kommenden beiden Tage gepackt werden musste. Morgen früh starten wir zu einer zweitägigen Tour zum Titicacasee mit Übernachtung bei einer Gastfamilie. Hat sich wirklich gut und vielversprechend angehört, was Ruben über das Programm rund um den See erzählte. Ich bin mal gespannt.

Da meine Gastfamilie eher unwahrscheinlicherweise mit einem W-Lan-Hotspot ausgestattet sein wird, werde ich wohl frühestens erst wieder übermorgen zum Schreiben kommen… Natürlich werde ich dann aber wieder detailliert und optisch ansprechend alles hier aufarbeiten Zwinkerndes Smiley

bis dahin und Grüsse aus Puno Smiley

Tag 11: La Paz: Death Road

Wir schreiben den 01.08.2012. Ein unerschrockener, und zu allem bereiter ambitionierter Hobbyradfahrer wagt eine weitere Herausforderung…

Die Fakten

– Death Road (Todestrasse) in La Paz: eine der beliebtesten Downhill- Mountainbikestrecken der Welt

– Anfangs Asphalt, später durch Gelände aller Art.

– Höhe über Meeresspiegel beim Start: 4640m. Höhe am Ziel im Dschungel: 1295m

– Höhendifferenz zwischen Start und Ziel: 3345m (!!!)

– Gesamtlänge der zurückzulegenden Strecke: 64km

Unglaublich, aber wahr… ich bin mal wieder Fahrrad gefahren, und das nicht irgendwo, sondern auf einer der berühmtesten und gefürchtetsten Mountainbike-Abfahrtsstrecken der Welt. Schon am ersten Tag meines Aufenthaltes in La Paz bin ich auf diese Tour aufmerksam geworden… da hatte ich aber kein Interesse, weil Fahrradfahren ja mal so gar nicht mein Ding ist. Als heute, am letzten gemeinsamen Tag mit der “alten” Gruppe, fast alle dieses Event in Angriff nahmen, hab ich kurz überlegt und mich dann noch von Karina überzeugen lassen: “You have to do it, Wolker! Leaving La Paz without seeing the death road is impossible!”

Nun gut, ich war dabei…Die Death Road ist aufgrund ihrer Länge (64km), des grossen zu überwindenden Höhenunterschiedes (3345m) und der verschiedenen Bedingungen (Untergrund, Wetter usw.) bei vielen Mountainbikern sehr beliebt, aber auch gefürchtet (immer wieder verletzten sich sich zu übermütige Touristen, oder sterben gar). Man startet bei eisigen Temperaturen auf einer Höhe von 4640m, fährt über Asphaltwege, unbefestigte Strassen, später durch den Dschungel, durch Wasserfälle, Bäche, an Klippen entlang usw… Die Strecke ist abwechslungsreich, anspruchsvoll und landschaftlich einfach der Hammer, wie die folgenden Bilder hoffentlich wiedergeben.

Eins noch vorweg für meine Eltern: Ich hatte jederzeit mein Fahrrad unter Kontrolle, bin nie zu schnell gefahren… Die Fotos vom Bike aus hat ein Guide gemacht, und nicht ich… also alles im grünen Bereich! Smiley

Aber mal wieder von vorne: Nach einem kurzen, hektischen Frühstück ging es los zum Veranstalter “Madness”. Dort wurden erstmal Klamotten, Helm und Handschuhe verteilt… Ab in den Bus Richtung Start…

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Oben angekommen wurden dann die Bikes verteilt und ein paar Proberunden gedreht… Natürlich war es auf dieser Höhe mal wieder saukalt, und meine vier Standardschichten an Klamotten waren mehr als notwendig!

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Bevor es losging gab es noch die obligatorischen Sicherheitseinweisungen unserer Guides Juan und Cornelio sowie ein paar Gruppenfotos…

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Um die Abfahrt so sicher wie möglich zu gestalten wurde uns (vermeintliches) Profimaterial zur Verfügung gestellt… Fühlt sich schon mal interessant an, so ein voll gefedertes Mountainbike… vor allem für mich als Laien… Smiley

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Dann ging los… der erste Teil der Strecke führte etwa acht Kilometer über asphaltierte Strassen. Hier und da stoppten wir kurz (wie wir überhaupt regelmässig aller 10-15 Minuten stoppten um Fotos zu machen und die langsameren wieder herankommen zu lassen) um weitere Instruktionen der Guides sowie einen Blick auf die tolle Landschaft bzw. die kommende Strecke zu werfen.

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Nach den angesprochenen acht Kilometern verliessen wir die Strasse um unsere Abfahrt “offroad” fortzusetzen.

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Leider ereilte mich kurz nach Beginn der “Offroad”-Passage ein Plattfuss, der aber von der “Boxencrew” Juan und Cornelio schnell behoben werden konnte, so dass ich rasch wieder Anschluss zum Peloton fand Smiley 

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Nun, begann quasi der wirklich einzigartige, und landschaftlich tolle Teil der Abfahrt durch den Dschungel…

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An manchen Stellen waren die Wege wirklich sehr eng und es ging direkt am Strassenrand ordentlich bergab, aber man wurde regelmässig vom Guide auf eventuelle Gefahrenstellen hingewiesen und zur richtigen Fahrweise aufgerufen….

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Beim Start auf 4640m Höhe hatte es noch Temperaturen um den Gefrierpunkt. Je tiefer wir kamen umso wärmer wurde es dann. Glücklicherweise war unser “Teamfahrzeug” stets hinter uns, so dass wir in den Pausen auch die ein oder andere Kleidungsschicht ablegen konnten… Zu solchen Zeitpunkten war auch immer mal wieder ein Blick in die schöne Landschaft fällig Smiley

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Inklusive aller Pausen hatten dann nach fast vier Stunden alle unverletzt und sturzfrei das Ziel mitten im Dschungel auf etwa 1200m Höhe erreicht und liessen sich ein kaltes Getränk schmecken…

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Unser Mittagessen nahmen wir dann ein paar Kilometer weiter in einem kleinen Restaurant ein. Wer Lust hatte konnte sich auch im sehr netten dazugehörigen Pool erfrischen Smiley

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Fazit, dieses wirklich einmaligen Ausfluges: Fahrradfahren kann wirklich witzig sein, solange man nicht zu oft in die Pedale treten muss Smiley mit geöffnetem Mund

Nach der dreistündigen Heimfahrt trafen wir (die übrig gebliebenen Bolivianer, die noch mit bis nach Lima kommen) auf unsere neue Gruppe. Vier Australier, eine Waliserin und zwei Italiener werden ab sofort unsere Gruppe “verstärken”, Machen bisher alle ebenfalls einen netten Eindruck! Und in den ganzen 31 Tagen kein Deutscher ausser mir… hätte ich auch nicht gedacht…

Das Abendessen nahm ich direkt neben dem Hotel beim Italiener noch einmal mit den Leuten der Boliviengruppe ein. War wirklich ne schöne Zeit und ne homogene Gruppe, ohne Streitereien oder andere Unannehmlichkeiten…

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Morgen früh gehts dann nach Peru wo wir unseren neuen Guide kennenlernen… Ruben heisst er, so viel wissen wir schonmal… ansonsten lassen wir uns mal überraschen Smiley Bolivien war schon super, ich bin gespannt, was in Peru auf die anderen und mich wartet…

Ps.: Vielen Dank für Eure vielen Mails und das gänzlich positive Feedback zu meinem Blog. Ich finde es super, dass mich so viele Leute bei meiner Reise begleiten. Ich hoffe, ich habe auch in den nächsten 20 Tagen die Möglichkeit so oft wie bisher zu bloggen. Bitte seid mir nicht zu böse wenn ich nicht jede Mail gleich beantworte. Hier ist jeden Tag was los und oft komme ich auch erst spät ins Hotel… Trotzdem freue ich mich natürlich über jede Nachricht aus Deutschland!

Pps.: I SURVIVED DEATH ROAD!!!!!!

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Tag 10: Back in La Paz

Dienstag, 31.07.: Heute Morgen um 10 Uhr erreichten wir wieder La Paz. Aufgrund eines Streikes mussten wir einen kleinen Umweg nehmen. So wurden aus geplanten 11 Stunden Fahrt leider 14. Nunja, ich konnte glücklicherweise im Bus ein bisschen schlafen, so dass ich heute nicht zu kaputt war, auch wenn die drei Tage Allradtour schon geschlaucht haben… Nachdem wir nach Ankunft im Hotel leider noch nicht einchecken konnten schlug Karina vor eine kleine Stadttour mit Frühstück zu machen, was alle gut fanden (11 von uns sind ja erst in Sucre zur Gruppe gestossen und hatten nicht, wie ich, die Chance schon vorher La Paz zu sehen). Also machten wir eine kurze Tour über den sehr belebten Markt…

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…holten ein paar Shoppingtipps von Karina ein…

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…und frühstückten anschliessend sehr lecker in einem kleinen Bistro (wo einige den Mund nicht voll genug bekommen konnten) Smiley

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Die Citytour liess ich dann allerdings aus und entschied mich zum Hotel zurückzukehren, einzuchecken und ein bisschen die Beine hochzulegen… Eine Topbehausung gabs glücklicherweise noch dazu. Oberstes Stockwerk mit Blick auf El Alto und die Anden Smiley

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Pünktlich zur Abendaktivität versammelte ich mich mit den anderen in der Lobby. Da heute offiziell der letzte Tag dieses Bolivientrips war (auch wenn ich die meisten morgen noch oder in Peru sehe) und somit auch unser letztes gemeinsames Dinner gab es eine kleine Abschiedsrede von Karina und die Übergabe unseres Geschenkes in Form von Trinkgeld Smiley mit geöffnetem Mund Sie hat sich wirklich viel Mühe gegeben, war immer gut gelaunt, verlor nie die Übersicht und war (aufgrund ihrer bolivianischen Herkunft) stets sachkundig… also auch an dieser Stelle ein “Bedankt” von mir Smiley

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Morgen Abend lerne ich dann meine neue Gruppe kennen… Ausser mir werden noch sechs weitere Reisende der “Boliviengruppe” mit bis nach Lima kommen, was ich gut finde… andererseits freue ich mich auch drauf wieder neue Leute kennenzulernen… bin mal gespannt… Morgen steht noch ein Highlight in La Paz an, und dann gehts ab nach Peru…

Ich blicke aus meinem Penthouse im fünften Stock (das ich morgen Nacht leider wieder verlassen muss Trauriges Smiley) auf das hell erleuchtete El Alto und grüsse mal wieder ins ferne Europa und wünsche eine angenehme Nachtruhe…

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